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hängende Strecken weit weniger der Beschädigung ausgeseßt sind. Man
darf aber bei alledem nicht vergessen, daß wenn man bei einer einsei-
tigen Eindämmung von 45 Stunden vorab auch nur die dringendsten
Stellen eindämmen will, die Büdgetsumme von Fr. 660,000 bald aus-
gegeben ist und von solchen größern zusammenhängenden Arbeiten einst-
weilen Umgang genommen werden muß.
Eine Hauptursache, warum die Nhone hier so hoch ging, ist die
Drance, deren Wassermasse wohl eben so groß gewesen sein mag, als
diejenig? des Hauptflusses und welche zudem ein weit stärkeres Gefälle
besiht als dieser.
Pläne und Devise für die Gindämmung der Drance sind schon
seit 3 Jahren vorgeschlagen und genehmigt worden. Aber auch hier
mußte man die Ausführung verschieben, da die jährliche Bausumme
ohnehin und an dringendern Orten überschritten war.
I< erlaube mir, hier beiläufig zu bemerken, daß das System der
Gindämmung L.x Drance auch für diejenige der Vispe zum Muster ge-
nommen uns o>optirt werden fönnte ; denn seit 49 Jahren haben sich
die bereits b- enden Arbeiten bestens erprobt. E53 läßt fich dieses
System um jo leichter an der Vispe anwenden, da diese nicht so volu-
minöses Material führt, wie die Drance; es scheint nur wünschenSwerth,
den Mauern, bosonders weil sie aus kleinerem Material bestehen müssen,
mehr Anzug 3-4 geben, damit fie stabiler werden.
Von der Drance bis an den See haben die Wuhren eben so wenig
Schaden gelitten, als am 24. Juli, obgleich das Profil des Flusses an
der Brücke von Porte de Scex enger ist, als die weiter oben und unten
angenommene Normalbreite, was nothwendig eine Ueberhöhung verur-
sachen mubie, Die Differenz zwischen den heiden Niveaux war 12 3'*,
also 1“ 5 ' höher als das höchst angenommene Hochwasser. Die Höhe
des Wassers wurde auf der ganzen Strecke markirt, um die Arriereborde
nach dem Grgebniß richten zu können.
Die Wildbäche hatten der Mehrzahl nach einen mittlern Hoch-
wasserstand ; einige zeigten gar kein Hochwasser. = Die Losenze, deren
Eindämmungssystem angefochten worden war, bewährte sich vorzüglich.
Die in meinem Rapport vom leßten Frühjahr nachgewiesenen Vortheile
sind buchstäblich eingetroffen. Eine kaum nennenSwerthe Beschädigung
der rechtseitigen Böschung ist nur der Unachtsamkeit des Unternehmers
zuzuschreiben, was derselbe auch sofort erfannte, indem er den Schaden
(Fr. 150) auf feine Kosten ausbesserte.
Ueberschwemmung vom 3. Oktober.
Al3 die Kunde von dem schrecklichen Unglück, welches durch die
Verheerungen des Nheins, des Tessins und einiger ihrer Zuflüsse in der