Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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für die linfsseitigen Arbeiten Hbereit8 einen Gztrabeitrag vom Kanton 
erhalten. 
Von hier an bis zur Brücke litten die Arbeiten troß des massen- 
haften , von der Rhone dahergeschwemmten Holzes , keinen Schaden. 
(F3 waren nur an einigen Stellen kleinere Furchen bemerkbar , welche 
durch Ueberfluthung der Krone entstanden. 
Die zweite Bresche findet sich auf dem rechten Ufer unmittelbar 
unter der Brücke von Raron. Auch hier war die Ueberfluthung die 
Hauptursache derselben. Daß auch diese über 200“ lang geworden ist, 
rührt daher, daß vie Rhone bei der Brücke einen Winkel macht, welcher 
der bestehenden alten Arbeiten wegen bis jeht nicht forrigirt werden 
konnte , was aber dessenungeachtet wird geschehen müssen , da an der 
nämlichen Stelle die Rhone schon früher einmal durchbrach. 
Die Bresche in der Gemeinde Niedergestelen auf dem linken Ufer, 
etwa 4000“ unterhalb der Brücke von Raron, bildete sich ebenfalls durch 
Ueberfluthung der Rhone, was hier ganz deutlich daran zu sehen war, 
daß das Wasser in dem Arrierebord oberhalb des Einbruchs eine Furche 
eingewaschen hatte, um welche herum angeschwemmte Stückchen Holzrinde 
lagen ; ferner ergibt sich dies daraus, daß der Einbruch aus zwei Thei= 
len bestand. 
Die Gemeinde Steg hatte auf dem rechten Ufer in der Curve 
vis-a-vis von Schnydrigen eine Bresche und eine Dammeinsenkung in 
einer Länge von 200/. Auch die Consorten Scnydrigen erlitten eine 
kleine Beschädigung durch Ueberfluthung. Folgende Thatsache möge hier 
noch Aufnahme finden, Der in Turtig. wohnende Wuhraufseher Werlen 
beobachtete während der Ueberschwemmung , daß das durch die geöffne- 
ten Dämme über die Felder sich ergießende Wasser nach kaum einer 
halben Stunde wieder in die Rhone floß und zwar auf dem linken 
Ufer bei Schnydrigen, auf dem rechten aber oberhalb der Lonza. Dieser 
schnelle Wiedereintritt des Wassers in's Nhonebett ist dem Umstande zu 
verdanken, daß der Thalboden gleiches Gefälle hat, wie der Fluß und 
zudem bereits so vollständig getränft war, daß das ausgetretene Wasser 
ohne zu versickern dahinströmte. 
Daß die Breschen nur oberflächlich und nicht durch gewaltsame 
Zerstörung ** Wuhren entstanden waren, erhellt daraus, daß die Rhone 
nirgends sich ein neues Bett bildete und daß das Wasser, als es noch 
6/ über dem Niederwasser stand, schon in dem vorgeschriebenen Bett 
floß und , statt frische Arme zu bilden , überall colmatirte. In einem 
Schreiben an das Baudepartement von Wallis vom 19. August spricht 
der Präfekt von Raron, Herr Nationalrath von Roten , die Ueber- 
zeugung aus, daß die Dämme fest genug wären, der Gewalt des Was- 
sers Widerstand zu leisten , daß sie aber no<h keine genügende Höhe
	        

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