Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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die Geschiebsmassen sehr groß ; wäre auch nur ein Theil derselben zu- 
rügehalten worden, so hätte vielleicht der Rest unter der Brücke durch- 
laufen mögen und diese wäre erhalten worden. Vielleicht wäre auch der 
Schaden an den Wuhrungen der Reußufer geringer ausgefallen , weil 
bei geringerer Schuttablagerung die den Schaden verursachende Ablenkung 
der Reuß gegen die Ufer weniger bedeutend gewesen wäre. 
Wenn auch beabsichtigt würde, den Plaß bei Amstäg als Ablage- 
rungösplaß zu erhalten, so wird die Behandlung desselben eine weniger 
sc<wierige sein, und die Wuhrungen weniger leicht als jekt zerstört wer- 
den, wenn weniger Geschiebe auf einmal hereingewerfen wird. 
Wir wünschten daher, namentlich nachdem die Verbauung der Sal- 
tine bei Brieg, dessen Lage derjenigen von Amstäg sehr ähnlich ist, so 
gut gelungen ist, man möchte die Verbauung des Kärstelenbaches in 
Erwägung ziehen und an die Hand nehmen, jobald die Mittel es ex- 
lauben. An passenden Stellen fehlt es nicht im Maderanerthal, wie 
wir schon in unserm ersten hydrotechnischen Berichte, Seite 234, ange- 
deutet haben. 
2. Die Wuhrungen am Kärstelenbac. 
Jedenfalls aber, die Verbauungsarbeiten mögen ausgeführt werden 
oder nicht, erheischt die Sicherstellung Amstäg8, daß der Kärstelenbach 
von der Felsenschlucht bis zur Reuß regelmäßig kanalisirt werde. Der 
alte Kanal war gar unregelmäßig; und wenn die Unregelmäßigkeiten 
bei der Brücke die Ablagerung der Schuttwalze nicht hervorgerufen haben, 
jo fehlte e8 weiter oben gewiß nicht an Stellen, die eine Stopfung 
veranlassen konnten. Der neue Kanal sollte mit möglichst -wenig Krüm- 
mungen, mit gleichmäßiger Breite und regelmäßigen, aus großen Stei- 
nen hergestellten Böschungen durchgeführt werden. Was das Profil be- 
trifft, so scheint das alte Profil unterhalb der Brücke nicht unzweckmäßig 
gewesen zu sein. Vielleicht könnten die Böschungen etwas weniger 
steil gehalten werden und wären überdies zweimalige Böschungen em- 
pfehlens8werth. 
3. Was die nene Brücde betrifft, 
jo sollte diese in nichts das Kanalprofil berühren. Die Kanal-Böschun- 
gen sollten unverändert auch unter der Brücke durchgehen, überhaupt gar 
nichts, weder Pfeiler no< Joch, in das Profil hinein gebaut werden. 
Ueber die einzige Oeffnung sollte sich der Balken (am zwekmäßigsten 
dürfte hier eine eiserne Fachwerkbrüce angebracht werden) von Böschungs3- 
frone zu Krone erstrecken.
	        

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