Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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Valjer-Friedhof aufgefunden ; sechs Häuser waren gänz- 
lich zerstört, eine Menge anderer stark beschädigt, so daß 
ihr Ginsturz mit Sicherheit zu erwarten stand. Die Kirche 
selbst war großer Gefahr ausgeseßt. Ganze Häusergruppen 
waren abgeschnitten, von den Dächern herunter und aus 
den Fenstern einzelner Häuser Hülferufen und Hände- 
ringen. In Vals-Plaß und nächster Umgebung zählte 
man 15 dieser Unglücklichen, aber an Rettung war noch 
immer nicht zu denken. Endlich gelang es nach vielen 
erfolglosen Versuchen den Anstrengungen beherzter Män- 
ner, von den Ueberresten der Kirc<hofmauer aus einen 
Verbindungssteg nach einem der abgeschnittenen Häuser 
zu erstellen, auf welchem die Unglülichen sammt einem 
Theil ihrer Habseligkeiten gerettet werden konnten. Die 
Leute, welche in Gly8 abgeschnitten waren, schwebten 
bis zwei Uhr Nachmittags in Todesgefahr und diejenigen 
in Valls konnten gar erst 'um 4 Uhr aus ihrer peinlichen 
Lage erlö8t werden. Am Morgen des 28. Sept. begann 
das Wasser etwas zu sinken. Nachdem 'die Rettung der 
Leute auf dem Plat erfolgt war, suchte mann das Was- 
ser durch eingelegte Tannen einzudämmen und wirklich 
vermochten eine Reihe wehrhafter Männer, welche wäh- 
rend mehrern Stunden bis an die Brust im Wasser ar- 
beiteten, gegen Mittag den Strom aus dem Dorfe ab- 
zuleiten, und in dieser Weise die Gefahr wenigstens 
einigermaßen zu mindern. Leichter athmete man wieder, 
zumal man sich auch versichert hatte, daß in der fürchter- 
lihen Nacht wunderbarerweise kein Menschenleben zu 
Grunde gegangen. Die folgende Woche hindurch blieb 
die Thalfläche in ihrer ganzen Aus8dehnung unter Wasser 
oder der Strom wälzte sich zeitweise auf die eine oder 
andere Seite. Der Furcht und des Schreens war noch 
fein Ende. Nachdem der Regen am 29. und 30. Sept. 
etwas nachgelassen hatte, nahm er am 1. Okt. wieder 
zu und der Glenner erreichte bis zum 3, Okt. nahezu 
die Höhe vom 27. Sept. Am <. und 3. Okt. grub 
sich der Glenner unterhalb des Dorfes ein neues tiefes 
Bett, das er seither nicht mehr verlassen und riß auf 
seinem rechten Ufer Wie8land und Ställe weg. Vom 
4. Okt. Mittags an trat das Wasser stetig zurück. Im 
Laufe des Dienstag waren bereits provisorische Brücken 
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