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(Siehe Beilage C., Expertise über die Rheinkorrektion im
Kanton St. Gallen.)
Dieses einseitige Vorgehen der Schweiz, welche die Mittel
besaß , die in Aussicht genommenen Hochwuhre sc<hnell herzustellen,
war für Liechtenstein wohl eine verderbenschwangere Ankündigung.
Gegen alle Erwartung gelang es jedoch den sieben liechtensteinischen
Rheingemeinden , zwar nicht ohne die äußersten Anstrengungen, mit
Unterstüßung von Seite Sr. Durchlaucht dem Landesfürsten und
dem Lande, sich aus jener trostlosen Situation mit Erfolg heraus
zu arbeiten.
Um einen Erfolg in der GeschiebS8abfuhr zu erzielen, war es
unerläßliche Bedingung, daß das RNheinbett gleihmäßig durch Pa-
rallelbauten eingeengt werde. Dieser Bedingung konnte nur durc
Hochbauten am liechtensteinischen Ufer entsprochen werden.
Damals war, in Anbetracht der beschränkten Mittel der Rhein-
gemeinden, an ein Schritthalten mit Hochwuhrbauten nicht zu denken.
Dennoch mußte etwas geschehen, um sich gegen die große Gefahr
einigermaßen sicher zu stellen. Wir befürworteten deShalb die thun-
lichst rasche Erhöhung der Binnendämme, welche dann auch mit
ungleich geringeren" Kosten nach Bedürfniß und Umständen bewerk-
stelligt wurde. Da die hiezu erforderlichen Mittel nur spärlich und
langsam aus der Landeskasse floßen und da ferner auch die Wir-
fungen durch die Einengung des Stromes, zur Bestimmung der
Höhen von den Schußbauten , abgewartet werden wollte, so wurde
das Damm-Niveau meist nur knapp bemessen. Nach Maßgabe der
gemachten Beobachtungen wurden dee Dämme nur nach und nach
auf die gegenwärtige Höhe gebracht. Wir finden daher heute jene
Dämme, welche hinter den Oeffnungen der Hochwuhrlinie stehen,
höher und stärker angelegt, um =- wie die Hochwuhre selbst =- ein
Hochwasser fassen und dem hydrostatischen Dru>e Widerstand leisten
zu können. Solche Dammstellen bedürfen einer beständigen Bewa-
<ung und eventuellen Verstärkung, wie solche heuer bei der Binnen-
wasserausflußstelle in Gamprin nothwendig wurde.
Verfolgen wir nun kurz den Ausbau der Dämme.
Jm Winter 1868/69 wurde schon mit der dringendsten Er-
höhung der Dämme begonnen. Hiezu bewilligte das Land 8800 fl.