Domänenverwaltung, hat 994 Einwohner auf einem Flächen-
inhalt von 4,590.973 Quadratklafter, wovon 1,296.959 Qua-
dratklafter auf sein Alpengebiet entfallen.
Vaduz 14 theils unmittelbar zu Füßen des Schloß-
berges hingebaut, theils zieht es sich allmälig ansteigend, von
Weinbergen eingeschlossen, die Berglehne hinan. Es hat ein-
zelne schöne öffentliche und Privatgebäude; besonders hervor-
zuheben ist aber die neue gothische Pfarrkirche nach den Ent-
würfen des berühmten Axrchitektey, und Brofessors Hrn. Fried-
ri< Schmidt in Wien vom fürstl. Architekten Hrn. Ignaz
Banks in den Jahren 1869-1873 ausgeführt, mit sehr
schönem Geläute und einer kunstvollen, ausgezeichneten Orgel
von Steinmeyer in Oettingen. *)
In Vaduz befinden sich ein Post - und Telegrafen-
burean und ein Zollamt gegen den Rhein, über welchen eine
gedeckte Brücke führt.
Im Herbste zwischen Oktober und Neujahr werden hier
Viehmärkte oehalten. Handel und Gewerbe sind sonst gering-
fügig, nur in dem 1 halbe Stunde vom Orte entfernten Mühle-
holz bestehen 2 mechanische Baumwollwebereien, 2 Mahl-
mühlen und 1 mechanische Werkstätte.
*) Der Bau ist hauptsächlich der hoc<herzigen Liberalität des jeßt
regierenden Fürsten Johann 1. zu verdanken , doch hat auch die Ge-
meinde Vaduz dabei ihr Möglichstes geleistet und sehr große Opfer
gebracht.
Hier besteht“ auch die von Dr. Josef Ludwig Graß gegründete
Landesschule. Neben der Stiftung dieser Schule mächte derselbe auch
seiner Heimathgemeinde Vaduz noch bedeutende Vergabungen zu Schul-
zwecken. Dr. Josef Ludwig Graß, gebören zu Vaduz 'am 24. August
1789, gest. ebendaselbst am 29. November 1860, war seinerzeit einer der
renommirteiten Aerzte in weiter Umgebung und ein edler Menschenfreund,
wie diese Stiftungen beweisen.