--“ 18 --
Triesen,
eine gute Wegstunde nördlich von Balzers, ein langes, von
der Landstraße an gegen den Berg ansteigendes Dorf, hat eine
Bevölkerung von 1064 Einwohnern und einen Flächen-Jnhalt
von 7,365771 Quadratklafter, wovon 3,626962 Quadrat-
flafter auf das Alpengo-biet entfallen.
Das Dorf durchfließt ein Bach, welcher die Erbauung
der schon genannten Fabrik ermöglichte.
In Triesen wächst viel Obst und auch recht guter
Wein.
E3 ist wahrscheinlich der älteste Ort des Landes. Vor
etwa 29 Jahren wurden hier Reste römischer Bäder und
Backöfen gefunden.*)
Auf der nordöstlichen Seite an einem Hügel liegt das
Kirchlein Et. Mamert, zu welchem Heiligen, als Helfer in
mancherlei Nöten, die Bewohner von Triesen großes Ver-
trauen haben. Am Fuße dieses Hügels, weit oben im Dorfe,
lag auß d:e alte Pfarrkirche, dem heiligen Gallus geweiht.
Die neue steht etwas weiter unten, ungefähr in -Mitte des
Dorfes und hat ein schönes Geläute. Eine dritte ganz un-
ansehnliche Kirche zur Mutter3ottes, genannt: „Kapele“, steht
unter dor Fabrik, nahe der Landstraße. Oberhalb des Dorfes
ist das alte verfallene Bad Vogelsang mit einer s<hwachen
Schwefelquelle.
Hinter Triesen liegt St. Wolfgang, berühmt durch die
Schlacht gleichen Namens (am 12. Febr. 1499), wobei das
*: Die Sage erwähnt einer uralten Stadt, Trisona, nordöstlich
von Triesen, welhe durch einen Bergsturz verschüttet worden sei. Der
Bergsturz = vielleiht auc< eine Moräne =- (Gletscherablagerung) ist
wohl erfennbar, ob aber eine Stadt darunter liegt, „dürfte schwerlich je-
mals mit Sicherheit. in Erfahrung gebracht werden.