Seine Nachfolger bis auf Bischof Tello. 13)
aus vergoldetem Erz und warf sie in den See.*) Hierüber erbittert
schritten die Heiden zu Tätlichkeiten, schlugen Kolumban, stellten dem
Gallus nach dem Leben und zwangen die Missionäre den Ort zu
verlassen. (611-612). Diese zogen nun an den Bodensee, kamen
über Arbon in die Umgegend von Bregenz und ließen sich an der
Stelle des jekigen Stiftes Mehrerau nieder. Das Kirchlein der hl.
Aurelia, welches für den Gökendienst verwendet wurde, gaben sie
jeiner ursprünglichen Bestimmung zurück. Aber auch hier wurden
die Glaubensboten verfolgt, und noch Schlimmeres war zu befürchten,
als Theodorich, der Kolumban aus Burgund vertrieben hatte, auch
Herrscher Austrasiens wurde, in dessen Gebiet Bregenz lag. Kolum-
ban begab sich nun nach Italien und gründete das Kloster Bobbivo.
Seine Reise dahin führte ihn durch Rätien. |
Gallus blieb zurück und ließ sich zuerst in Arbon und dann
an der Steinach nieder. Der alemannische Herzog Gunzo ersuchte
ihn, seine Tochter Fridiburga von ihrer dämonischen Krankheit zu
heilen. Gallus wollte sich nicht den Ruhm eines Wundertäter3 ver-
jchaffen und floh mit zweien seiner Schüler ins rätische Land, kam
nach Grabs im Rheintale (Quadravedes) und traf dort den Diakon
Johannes, der „in Gerechtigkeit und Furcht dem Herrn diente“.
Derselbe nahm ihn mit seinen Begleitern gastfreundlich auf und be-
wirtete sie sieben Tage lang in der Meinung, daß die Reisenden
aus weiter Ferne seien. Allein der Herzog ließ Gallus aufsuchen
und ihn nötigen, sich zu seiner Tochter zu begeben, die er dann
auch wircklich heilte. Der Diakon Johannes aber wurde auf die
Empfehlung des Heiligen Bischof von Konstanz. Gallus, welcher
am 16. Oktober 640 starb, genoß in der Diözese Chur von jeher
eine besondere Verehrung.*)
Als Schüler des hl. Kolumban, beziehungsweise des hl. Gallus,
wird der hl. SigiSbert, Gründer des Kloster3 Disentis bezeichnet.*)
+. ?) Einen solchen bildete damals die vor Tuggen sich ausbreitende
ene
?) Da3 Domkapitel hielt von jeher an St. Gallustag die Hauptver-
sammlung als Anfang eines neuen Kapitel3jahre3. Kirchen zu Ehren des
hl. Gallus finden si in Amden, Schännis, Quarten, Fideris, Malix
Medels, Purtein, Stalla, Triesen und St. Gallenkirch. Der Hochaltar der
Domkirche zeigt das Bild des Heiligen.
8) Wir haben über das Leben des hl. Sigisbert und die Gründung
von Disentis nur sekundäre Quellen, besonders die Synopsis annalium De-
Sertin. Msce, Siehe Mohr, Regesten von Disentis n. 1.
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