Seine Nachfolger bis auf Bischof Tello.
anwesend und unterzeichnete die bezüglichen Akten.?) In seine Re-
gierungszeit fällt wohl die Missionstätigkeit der hl. Kolumban und
Gallus.
Unter dem folgenden Bischofe
12. Verendarius |.
soll König Dagobert im Jahre 633 oder 634 die Grenzen der BiS-
tümer Chur und Konstanz bestimmt haben, und ebenso joll das
Martyrium des hl. Plazidus in die Zeit seiner Regierung fallen.
Während
13. Rothardus oder Rotharius
Bischof war, fielen die Hunnen in Rätien ein und zerstörten das
Kloster Disentis. Er soll am 23. September 681 gestorben jein.
Seinen Nachfolger
14. Paschalis
hält man für einen Sohn des Präses Vigilius 1. ob mit Recht, mag
dahingestellt bleiben. Man hat vielfach angenommen, Bischof Pa-
schalis sei verheiratet gewesen und habe jeine Gemahlin auch nach
der Erhebung zur bischöflichen Würde beibehalten. Diese Behauptung
stüßte man auf eine ehemalige Inschrist im Chore der Klosterkirche
zu Cazis. Dort waren nämlich, wie Guler bezeugt,*) „schönmalte“
Bilder angebracht und über denselben die Inschrift: »Victor Epi-
SCOpus Curiensis. unacum. matre. Sua. fundator. hujus. mona-
Sterii. et cum. ea. Paschalis Episcopus Curiensis. Genitor et
antecesgor ejus.« (Viktor Bischof von Chur, mit seiner Mutter,
Stifter dieses Klosters und zugleich mit ihr Pashalis, sein Vater
und Vorgänger) Bilder und Inschrift waren aljo gemalt. Dadurch
erfahren wir auch das Alter derselben. Die Klosterkirche von Cazis
wurde nämlich am 1. Juni 1496 zu bauen angefangen und zwei
Jahre nachher am gleichen Tage vollendet.*) Bilder und Inschrift,
weil gemalt, können nicht aus früherer Zeit als die Kirche stammen.
Nun besizen wir aber eine ältere Nachricht über Pas3chalis und
sein Verhältnis zu Bischof Viktor Il. Dieselbe findet sich in dem
Kataloge der Bischöfe, welcher einem Urbar aus dem Ende des 14.
1) Friedrich, Kirchengesch. Deutschl. 11, S. 457. Die Unterschrift lautet:
„Ex civitate Cura Victor Episcopus“. Sämtliche Bischöfe des fränkischen
Reiches waren zu dieser Synode berufen worden. Viktor unterzeichnete
unter den 72 Anwesenden an 52. Stelle.
2) Rätia f. 87. Zuerst erwähnt von Brusch, Lpiso. Germ. f. 25.
3) Nüscheler, Gotte3h. I., S. 69. Jeßt sind die Bilder verschwunden:
da die Kirc<e 1768 in Asche gelegt wurde.
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