Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Dritter Abschnitt. 
Der hl. Valentinian. Seine Nachfolger bis auf 
Bischof Tello. 
ELL Ih. LIEN I. Ius 14 . 
M ährend des römisch-gothischen Krieges, ) in welchem es sich 
Af um die Wiederoberung des abendländischen Reiches für den 
34/9 vstrümischen Kaiser handelte, kam Rätien an die Franken. 
EN GE Die Art und der Zeitpunkt dieses Ueberganges sind nicht 
ganz zuverlässig ermittelt. Es geht jedoch aus der Erzäh- 
lung des oströmischen Schriststeller5 Agathius8 hervor, daß die Gothen 
Rätien an den fränkischen König Theodebert abtraten, der 534 bis 
ca. 552 regierte. Durch diese Schenkung wollten die Gothen, bei 
der Verlegenheit, in welcher sie sich befanden, den König als Bunde3- 
genossen gewinnen. Die Abtretung scheint im Jahre 537 stattgefunden 
zu haben. Jedenfalls wurde Rätien im Jahre 539 von Theodebert 
in Besik genommen, wenn es ihm nicht schon zugehört hatte. Der- 
jelbe unternahm nämlich im genannten Jahre einen Raubzug nach 
Oberitalien und eignete sich ganze Länderstriche an. 
Das zweite Rätien (Tirol) blieb noh beim Gothenreiche und 
wurde später, mit AuSnahme des Vintschgaus, von den Bojaren in 
Besik genommen. 
?) Zur Zeit des römisch-gothischen Krieges wanderten viele Italiker 
nach Rätien aus, besonder3 ins Engadin. Wie aus einem Briese des 
Kaiser3 Justinian an Narres hervorgeht (565) hatten sich aus der hervor- 
ragenden Familie der Titiones allein 120 Köpfe in Rätien angesiedelt. 
Die in Zernez wohnbaften Titschun sollen von diesen Titiones herstammen. 
Auch die Familien Leli, (Lelius), Muoz (Mutius) und Planta wollen 
vömisc<er Abkunft sein. Planta l. c. S. 279 und 280.
	        

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