468 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich Vl. v. Höwen.
Papst zu bewegen, daß er dem Bischofe sein Amt entziehe. Der
Bischof sollte also ganz beseitigt werden, und schon empfahl die Ge-
mahlin des Herzog8 von Mailand einen ihr befreundeten Abt in
Savoyen als Nachfolger. *)
Nun erließen Bürgermeister und Rat von Zürich am 21. Mai
1468 an die Gemeinden des Gotte3hausbundes ein Schreiben, in
welchem sie das Vorgehen gegen den Bischof tadelten. Was getan
worden, gereiche nicht zu „Nuß und Ehre“ des GotteShausbundes.
Dieser solle die Schlösser, Rent und Gült dem Bischofe zurückstellen
und den Entscheid des Papstes abwarten. *)
Dieser Entscheid ist zwar nicht bekannt, es kann aber kein
Zweifel bestehen, daß der Papst die Absezung ablehnte. Dies wird
den GotteShausbund veranlaßt haben, wieder den Frieden mit dem
Bischofe zu suchen.
Ein AuSgleich scheint auch bald erfolgt zu sein, da Bischof und
GotteShausbund zu Anfang des Jahres 1471 im Vereine miteinan-
der auftraten. Wahrscheinlich hängt die Einigung mit der Er-
ledigung der Anstände zwischen Bischof und Graf Jürg zusammen.
Auf Bitten de3 oberen Bunde3, der sich im Vereine mit dem Got-
teShausSbunde wiederholt für Beilegung der Anstände bemüht hatte,*)
legten sich nämlich die Eidgenossen ins Mittel. Die Abgesandten
derselben Hans Fries, Heinrich Niderist und Rudolf Mad begaben
sich nach Tamins und von da nach Chur. Hier wurde unter Mit-
wirkung des Domkapitels und der Stadt Chur Folgendes endgültig
festgesett :
Graf Georg soll auf alle Herrlichkeit, höhere und niedere Ge-
richte, Ansprüche usw. im Domleschg, „enet dem Ried, Fürstenau
halb“, wie es durch Marksteine bestimmt ist, und ebenso auf das
Dorf Sils verzichten. Aus8genommen sind die eigenen Leute, Güter,
Lehen usw. des Grafen. Im andern Teile, welcher dem Grafen
verbleibt, sollen dem Bischofe die eigenen Leute, Güter usw. vorbe-
halten sein. Den Hof zu Jufalt und den Zehnten in Scheid erhält
der Graf zu lebenslänglicher Nuknießung. *)
2) Chmel [. c.
212€.
3) Jecklin, l. c. N. 36, 37, 40, 42.
+) Ch. T. A. B. f. 188. Am 21. Aug. 1475 nehmen Bischof Ortlieb,
Domkapitel und gemeine Gotte8hausleute den Grafen Georg und dessen Ge-
uin in Zwirn Leuten ob der Lanquart zu Gotte8hausleuten an. Ze>-
inl... N. 76.