Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich Y1. v Höwen. 461 
noch restierenden Kaufsumme für die Herrschaften Schams3, Rhein- 
wald und Obervaz. Domkapitel und Gotteshausleute verbürgen sich 
für den Bischof. *) Die von Schams zahlten an die Kauffsumme 
1560 fl. rh., dafür erklärten Bischof und Domkapitel dieselben für 
ewig als freie GotteShausleute und ledig aller Leibeigenschaft. Sie 
sollen mit hohen und niederen Gerichten, Bußen, Frevel usw. gleich- 
gehalten werden wie die übrigen freien GotteShausleute. Auch ver- 
sprechen Bischof und Domkapitel, Leute und Gericht von Schams 
niemals zu verkaufen, zu verseßen, zu verschenfen oder zu verleihen, 
jondern immer beim Gotte3hause bleiben zu lassen. (Palmsonntag 
1458.) ?) 
Bischof Leonhard hatte sich in Rom beklagt, daß der seiner Zeit 
zum Bischofe gewählte Konrad von Rechberg, sowie dessen Ge- 
hilfen, nämlich einige Kleriker und Laien, mehrere Wertsachen, Zin3- und 
Einkünfterödel, Protokolle, Bücher, Gold und Silber, Waffen usw., die 
der Kirche von Chur gehörten, weggenommen, für sich behalten, ver- 
schleudert oder verfauft haben. Infolgedessen gibt der Papst am 
10. Februar 1457 dem Bischofe von Brixen, sowie den Aebten von 
Mehrerau und Churwalden den Auftrag, die Sache zu untersuchen, 
Beklagte und Zeugen zu verkören usw. Stellt sich heraus, daß die 
unrechtmäßige Wegnahme wirklich geschehen, jo sollen die drei De- 
legierten die Restitution unter Androhung und Verhängung der kir<- 
lichen Zensuren ugieren. *) 
Der nämliche Auftrag wird durch eine Bulle gleichen Datums 
dem Bischofe von Augsburg und den genannten beiden Aebten er- 
teilt bezüglich der Klage des Bischofs und des Domkapitels von 
Chur, daß Bürgermeister und Rat von Zürich die Feste Flums 
ungerechter Weise besetzt haben. *) 
Bischof Leonhard erwarb sich dadurch ein besonderes Verdienst, 
daß er in Graubünden den Betrieb von Bergwerken förderte. Den 
Sinn für Bergwerke brachte er aus Tirol mit. 5) Zu Pontresina 
enthielt das Gebirge außer anderem Metall auch etwas Silber. 
Der Bischof verband sich daher mit mehreren andern, um daselbst 
9:60. T. A. B.T. 162. 
N1. 05 17. 
8) Vaticano-(uriensia N 36. C. Wirz, Quellen XXI, S. 54 u. 55 gibt 
unrichtig das Jahr 1456 an. Die Datierung befolgt die florentinische 
Zählung. 
9 1.cN.: 35: 
5) Jäger, Engadiner-Krieg, S. 49.
	        

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