Volltext: Geschichte des Bistums Chur

456 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich Yl. v. Höwen. 
Der Papst erließ eigene Empfehlungsschreiben für den ernann- 
ten Bischof an Kaiser Friedrich I]., an Herzog Sigmund und an 
den Erzbischof von Mainz, sowie einen Befehl, denselben anzuerfen- 
nen, an das Domkapitel, Klerus, Volk und Vasallen des Bistums. ') 
Cin Teil des Domkapitels war mit dem schiömatischen Vor- 
gehen der andern Domherren nicht einverstanden und hatte den Papst 
um die Ernennung eines Bischofs ersucht. ?) 
Die Zensuren, welche der Papst über Wyßmayex und dessen 
Anhänger ausgesprochen hatte, sollten fortdauern bis diese sich unter- 
worfen, Satisfaktion und Restitution geleistet haben würden. Auch 
das Interdikt sollte nicht vorher aufgehoben werden. Nun wandte 
sich der neuernannte Bischof An- 
ton an den hl. Stuhl und seßte 
auSeinander, daß er feine Hoff- 
nung haben könne, in den Besitz 
des BiStumZ3 zu gelangen, wenn 
nicht die Zensuren aufgehoben 
und die BistumSangehörigen 
von den Eiden entbunden wer- 
den, welche sie dem Administra- 
tor Heinrich und dem Leonhard 
Wyßmayer geleistet haben. Auch 
sei nicht zu erwarten, daß die 
. Zensurierten sich reumütig zeigen 
GI GEIT Dei EIS: werden. Auf diese Vorstellung 
Anton3, zu welcher ihn die Sorge für die ihm anvertrauten Seelen 
bewog, gewährte ihm Kalixt 1. die Vollmacht, die von der Exrkom- 
munifation Betroffenen unter Auflegung einer heilsamen Buße zu 
absolvieren, das Interdikt aufzuheben, von den erwähnten Eiden zu 
entbinden und von den inkurrierten Irregularitäten zu disSpensieren 
(26. Mai 1456). 9 
Kaiser Friedrich Il. bestand auch jezt noch immer auf der An- 
erfennung Wyßmayers. Da viele von lezterem die Lehen nicht em- 
pfangen und ihm die Abgaben nicht leisten wollten, so erließ der 
Kaiser am Freitag nach St. Johann 1456 an alle Grafen, Herren, 
Ritter und Knechte, welche Vasallen des BiStum8 waren, den Befehl, 
2) Vat. Archiv. Reg. Calixti 111. 
2) Ch. T. A. B. f. 158b. 
8) Yat - Cur. N. 33.
	        

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