Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bi3 Heinrich V1. v, Höwen. 453
öffentlichen, für die Exekution sollen sie die Hilfe des weltlichen Ar-
mes anrufen. *)
Allein noch während der Anwesenheit des Bischofs Heinrich in
Nom und bevor die päpstliche Sentenz bekannt geworden, schritt
man in Chur auf dem betretenen Wege weiter. Die dem Admini-
strator feindlich gesinnten Domherren wählten nun den Leonhard
Wyßmayer zum Bischofe und suchten in Verbindung mit den oben-
erwähnten Laien die Untertanen de3 Hochstiftes zu zwingen, dem-
selben zu huldigen. Sie sammelten Söldner, um die bischöflichen
Burgen einzunehmen, insSbesondere belagerten sie die Feste Asper-
mont. Dies berichten der Generalvikar und die übrigen Anwälte
de3 Bischofs in
Konstanz am Kar-
jamstag 1453 an
den Rat in Lu-
zern und bitten
denselben, die
Aufrührer in Chur
in feiner Weise
begünstigen zu
wollen. *)
Auf der Tag-
sazung zu Bern
am 8. April 1453
erschien im Na-
men des Bischofs
Heinrich Der Jun- Kirche St Maria in Pontresina.
fer Danz von (Troß ihre3 Ster en SSH an er aus dem 15. Jahrh:
Döwen und evr-
suchte die Eidgenossen um Hilfe gegen die Aufrührer in Chur. Die
Tagsabung beschloß in Rücksicht darauf, daß der Bischof „uns allein
in vergangenen Zeiten viel Gutes und Freundschaft bezeugt habe,
ihm auch alle Ehre gebührt, solches Uebel zu wenden“, eine Bot-
schaft nac< Chur zu senden, die Beseitigung des Unrechtes, insbe-
sondere die Entsezung Aspermonts, zu verlangen. *)
Wa3 diese Botschaft ausgerichtet, wissen wir nicht, Tat-
sache ist jedoch, daß die Opposition in Chur fortdauerte. Unter-
!) Abschrift der Bulle im B. A.
?) Vat. Cur..N. 32.
) St. A, L.