Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich V1. v. Höwen. 447 
bekannt ist, am 21. September 1441. ') Den Dominikanern verlieh 
er am 9. August 1440 Privilegien. ?) Im Derbste 1441 verzichtete 
Konrad auf da3 Bistum, verließ dasselbe und zog sich nach Konstanz 
zurü&t. Der spätere Bischof Leonhard Wyßmayer beschuldigte ihn, 
daß er mit Hilfe mehrerer Kleriker und Laien eine größere Anzahl 
von Wertsachen, Rödeln, Büchern, Waffen usw. mit sich genommen 
habe. Dagegen sagt Zimmern (f. 84) von ihm, er sei ein leutseliger, 
demütiger und wohltätiger Mann gewesen. Er habe nicht gewünscht, 
zu herrschen, das Volk habe seinen Weggang sehr bedauert. 
69. Heinric V. von Höwen, Administrator. 
Nach der Verzichtleistung Konrads von Rechberg ernannte Papst 
Eugen IV. Ende de3 Jahres 1441 den Bischof von Konstan2, Hein- 
rich von Hüwen, zugleich zum Administrator von Chur. *) Sowohl 
Konrad als das Domkapitel von Chur hatten um diese Ernennung 
gebeten. *) Zimmern (f. 84) jagt, daß eine Vereinbarung zwischen 
Bischof Heinrich und Konrad von Rechberg stattgefunden habe. 
Heinrich habe zu Gunsten des Lekteren auf die Dompropstei in Kon- 
stanz verzichtet, welche er noch al3 Bischof beibehalten hatte. 
Der schismatische Rest des Konzils von Basel suchte sich auch 
hier einzumischen und ernannte den Bischof Alexander von Trient, 
der vom Gegenpapste Felix V. den Kardinalstitel erhalten hatte, 
zum Verwalter der Churer Diözese. Alexander konnte jedoch troß 
seiner Bemühungen nicht in den Besiß des BistumS3 gelangen. *) 
Bischof Deinrich entstammte dem alten Geschlechte der Frei- 
herren von Höüwen, dessen Stammsitz die gleichnamige Burg im 
Degau war. In Rätien hatte es die Herrschaft Hohentrins inne, 
auch war es sonst in unseren Gegenden begütert. Eine größere An- 
zahl geistlicher Personen und firchlicher Würdenträger ging aus dem- 
selben hervor. So war eine Schwester des Bischofs Heinrich 
Aebtissin am Frauenmünster zu Zürich. *) 
Heinrich hatte in Rom dem Studium des kanonischen Rechtes 
ovbgelegen und wurde schon zu dieser Zeit Domdekan von Straßburg. 
Nach Vollendung seiner Studien erhielt er 1426 die Propstei des 
Kollegiatstiftes in Beromünster und bald darauf auch die Dompropstei 
211-2) B- A: 
3)- Yat. Cur. N. 32. 
*) B. A. Bulle Nikolaus Y. vom 28. Febr. 1453. 
*) Ladurner, 1, S. 696. 
s) Leu, Helv. Lexikon X, S. 150.
	        

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