Volltext: Geschichte des Bistums Chur

432 Bon Bischof Siegfried v. Gelnhaujen bi8 Heinrich VI. v. Höwen. 
fomme, ihm 200 Knechte zu leihen. Zürich beordnete zwei Gesandte 
und gab ihnen den Auftrag, in Erfahrung zu bringen, ob der Graf 
wegen seiner selbst Angreifer sei oder wegen denen von Matsch. Ist 
ersteres der Fall, so sollen die Gesandten zu vermitteln suchen und 
wenn ihre Bemühungen für den Frieden keinen Erfolg haben, dem 
Grafen Hilfe zusagen. *) 
Zu einer Einigung gelangte man nicht und e3 scheint zwischen 
idem Bischofe und seinen Gegnern zu ernstlichen Fehden gekommen 
zu sein. Ueber den Verlauf derselben erfahren wir jedoch nichts 
Näheres. Erst am 20. Mai 1420 treffen wir wieder eine Nachricht. 
An diesem Tage mahnt Zürich den Bischof und den Grafen von 
Toggenburg bei ihren der Stadt geschworenen Eiden, am 9. Juni in 
Zürich zu erscheinen, um ihre Anstände mit dem Rechte entscheiden 
zu lassen, falls sie nicht in Minne geschlichtet werden können. In- 
zwischen mögen sie sich aller Gewalttätigkeiten enthalten. 2) Dieser 
von Zürich angesezte Tag scheint von beiden Parteien nicht beschickt 
worden zu sein, jedenfalls war er erfolglos. Auf einer Tagsakung 
Der Eidgenossen zu Luzern am 11. Dezember 1420 wurde auch ver- 
handelt „wegen denen von Toggenburg und von Matsch des Krieges 
wegen gegen den Bischof von Chur. 3) Folgenden Tages erklärte 
Zürich, daß es bei seinen früheren Forderungen bleibe und verlange, 
daß ihm die Entscheidung anheimgestellt werde. Nochmals mahnt 
Zürich von Feindseligkeiten ab, allein seine Boten konnten keinen 
Frieden zu stande bringen. *) Am 24. Dezember 1420 wurde eine 
neue Botschaft abgesandt. Alle diese Bemühungen führten zu keinem 
Resultate und Zürich erließ darum eine neue Einladung zu einem 
Rechtstage auf Montag nach St. Ulrich 1421. 3) Zürich entschied 
schließlich: Graf Friedrich von Toggenburg hat das Tal Schanfigg 
und die Burg Weinegg als Lehen des Bistums8 anzuerkennen, um 
Verleihung beim Bischofe anzuhalten und demselben den LehenSeid 
zu leisten. Der Vogtei de3 Klosters Churwalden sollen sich beide 
Teile enthalten, bis die Entscheidung des Kaisers eingetroffen ist. 
Die Döfe Sayis, Schiers und Trimmis hat der Graf dem Bischofe 
1) Abschiede, 1, S. 204. 
1. c. S. 2307 
51.0. S. 234. 
91.0 S. 230: 
*) Zeller-Werdmüllex, Die Zürcher Stadtbücher des 14. u. 15. Jahr- 
Hunderts 11, S. 128.
	        

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