Volltext: Geschichte des Bistums Chur

422 Bon Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v. Höwen. 
erließ eigene Diözesanstatuten. In denselben bestätigte ex die Ver- 
vrdnungen seines Vorgänger3 Johann I]. und fügte neue bei. 
Am 17. Dezember 1406 genehmigte er die Statuten des Kapi- 
tels Walgau. *) Ferner bestätigte er im Jahre 1394 die Kaplanei 
St. Maria und St. Matthäus in Sargans, welche sein Bruder Hein- 
rich von Vaduz bei der Familiengruft in der Pfarrkirche gestiftet 
hatte. Im nämlichen Jahre verleiht er der Bruderschaft St. Chri- 
stophorus auf dem Arlberge Ablässe. ?) Den Dominikanern in Chur 
bestätigte er am 23. April 1393 ihre Privilegien. 3) Der Kapelle 
St. Leonhard in Ragaz verlieh er im Jahre 1400 Ablässe. *) 
Troß seiner mißlichen Finanzlage machte Bischof Hartmann 
verschiedene und nicht unbedeutende Stiftungen. An der Kapelle 
St. Florin in Vaduz gründete er mit seinem Bruder Heinrich, mit 
Graf Johann von Werdenberg, sowie mit Wolfhard und Thüring 
von Brandis am 6. März 1395 die Pfründe U. L. Frau. *?) Der 
an dieser Kapelle bereits bestehenden Pfründe St. Florin verlieh er 
das Privilegium, daß kein Bischof von Chur berechtigt sein solle, 
vom Inhaber derselben die sogenannten ersten Früchte zu beziehen. 
Diese Kaplanei war von dem Vater des Bischofs, Graf Hartmann, 
gestiftet worden. ?) Eine dunkle Sage will wissen, daß Bischof Hart- 
mann in Vaduz ein Chorherrenstift zu Ehren des hl. Florin habe 
stiften wollen, daß ihm aber infolge der vielen Kriege die Mittel 
dazu ausgegangen seien. s) 
Am 29. September 1406 machte Bischof Vartmann, wahrschein- 
lim aus Dankbarkeit für seine Befreiung aus der Gefangenschaft, 
Stiftungen zu Lichtern im Dome und in den Kirchen St. Luzi, 
St. Laurenz, St. Nikolaus und St. Martin in Chur. 7) Dem Kloster 
Valduna bei Feldkirch machte er eine Schenkung von jährlichen 
Zinsen an Schmalz und Käse ab einem Wald in Valetschinen und 
einer Wiese in Bludesch. 8) Dem Domkapitel inkorporierte er am 
20. März 1389 die Pfarrei Mal3 im Vintschgau. Der zu bestellende 
ständige Pfarrvikar in Mals hatte dem Domfapitel jährlich 4 Gold- 
*) Rapp, Gen.“Vik. Vorarklb. 1, S. 209. 
?) Ladurner. 1, S. 570. 
IB. A. 
*) Wegelin, Reg. v. Pfäfer3. 
*) Herrschaftl. Kollaturen in Liechtenstein, Manuskript v. 1658. 
s) Fep, S. 135. 
?) B. A. Cartular B. p. 238 u. Urbar E. 
*) P. Gall Morell, Regesten v. Einsiedeln, No. 615.
	        

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