Volltext: Geschichte des Bistums Chur

392 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v. Höwen. 
die Feste Schrofenstein (mit dem Wappen des halben Steinbock) dem 
Heinrich von Schrofenstein. Den Aegidius von Matsch belehnte er 
mit den Gütern, welche dessen Vater von der Kirche zu Chur inne- 
hatte. Das Vizdumamt im Vintschgau übergab er (1383) dem 
Dans von Schlander3berg, die Vogtei zu Chur dem Swigger von 
Remüs (1381), *) den Zehnten zu Bludenz den Grafen von Werden- 
berg. ?) Die Fischerei in den Seen OberengadinSs8 verlieh er 
den Zwüölfen (Planta). Dieselben mußten von Mitte Mai bis 
Michaeli dem Bischofe wöchentlich 500 Fische (zwischen Kopf und 
Schwanz eine Spanne lang) an den Ort liefern, wo er sich aufhielt. 
Auch die Fischerei zu Silvaplana und Sils verlieh er denen von 
Planta, die ihm jährlich 4500 Fische liefern mußten. *?) Dem Io- 
hann von Unterwegen gab er die Vergünstigung, das Lehen des 
Zehnten am Triesenberg auf dessen Töchter zu vererben. *) Eine 
Reihe von anderen kleineren Lehenverleihungen übergehen wir. 
Als Pfleger des BiStums beließ Johann, auch nachdem 
die von seinem Vorgänger vereinbarten Jahre abgelaufen waven, 
den Grafen Rudolf von Montfort. Dieser erscheint noch 1387 als 
Pfleger. 
Zu den Herzogen von Oesterreich blieb Bischof Johann in den 
besten Beziehungen. Wie wir gesehen, belehnte er den Herzog Levo- 
popld mit der Feste Rotund. Leopold befahl am 26. Mai 1382 dem 
Landvogte im Aargau, Thurgau und Glarus, den Schultheißen und 
Bürgern zu Walenstadt, dem Hauptmann zu Tirol und an der Etsch 
und allen seinen Beamten und Untertanen, daß sie den Bischof Jvo- 
hann von Chur schirmen und schüßen sollen, wie der Herzog selbst.?) 
Für Desterreich war die Freundschaft mit dem Bischofe von Chur 
von hohem Werte. Zwischen Tirol und den Habsburg-österreichischen 
Vorlanden im Aargau, Thurgau, Schwaben und Vorarlberg fehlte 
noc< ein notwendiges Verbindungsglied -- das war Rätien, welches 
die Pässe nach Italien beherrschte. Gelang es den österreichischen 
Derzogen, dieses wichtige Land sich offen zu halten, sv war damit 
auch ein mächtiger Damm gegen die nach allen Seiten sich ausbreitende 
s<weiz. Eidgenossenschaft gebildet. *) Bischof Johann konnte mit 
!) Mohr, IV, S. 49. 
2) .B. A. 
3):CH=T- A. BF. 92. 
9) Ladurner, 1, S. 545. 
5) Liebenau, l. c. Reg. N. 360. 
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