Volltext: Geschichte des Bistums Chur

384 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v. Höwen. 
alles wieder auf LebenS3zeit al8 Leibgeding. Dafür hat Danz jähr- 
lich 4 Malter Roggen, 4 Schedtkäse und von dem Hofe Rivair ver- 
schiedene größere Zinsen zu geben. Wenn er ohne Söhne stirbt, sv 
joll alles dem Bistum anheimfallen, hinterläßt er aber männliche 
Nachkommen, so empfangen diese wieder sämtliche Lehen. *) 
Am 11. Zuli 1371 starb Ulrich Walter von Belmont, der 
lebte seines Stammes. Der Bischof behauptete nun, daß von dessen 
hinterlassenen Burgen, Leuten und Gütern mehrere des Bistums 
Lehen und daher diesem heimgefallen seien. Allein dieselben wurden 
von Heinrich von Montalt als Gemahl der Adelheid von Belmont, 
einer Schwester Ulrich Walter3, angesprochen und in Besiß genommen. 
Deshalb belegte der Bischof den von Montalt mit der Exkommuni- 
kation. Lekterer hält in einem Schreiben vom 7. Juli 1372 um 
Aufhebung des Banne3 an und macht den Vorschlag, die Streitfrage 
auf dent Wege der Unterhandlungen zu lösen. ?) Sie wurde jedoch 
erst unter dem Nachfolger Friedrichs endgültig beigelegt. 
Die Grafschaft Cläven, auf welche das Bistum Chur alte 
Ansprüche hatte, war an da3 herzogliche Haus der Visconti in Mailand 
gefommen. In einer Fehde mit den Visconti entriß ihnen Papst 
Gregor XI. Cläven. Nachdem dies geschehen, vichtete der Papst am 
28. Januar 1374 ein Schreiben an Bischof Friedrich von Chur fol- 
genden Inhalte3: Da das Schloß Cläven den Feinden der römischen 
Kirche entrissen und zu Handen des hl. Stuhles in Besiß genommen 
wurde, wird dem Bischofe von Chur befohlen, alle seine Offizialen, 
Vasallen und Untertanen geistlichen und weltlichen Standes zu er- 
mahnen und unter Strafe der Exkommunikation, sowie des Verlustes 
der Benefizien und Lehen anzuhalten, daß sie alle, welche der er- 
wähnten Feste Leben3mittel und anderes zuführen, frei passieren und 
ihnen Schuß und Hilfe angedeihen lassen. *) Uebrigens übertrug 
der Papst bereits am 27. Februar gleichen Jahres die Verwaltuug 
des Schlosses, der Stadt und des Gebietes von Cläven dem Bischofe 
Johann v. Brixen, und lekterer bestellte hiefür an seiner statt am 
13. Mai den Ulrich von Matsch. *) Im folgenden Jahre schloß der 
Papst mit den Visconti Frieden und stellte ihnen Cläven wieder 
zurück. *) 
!) Ladurner, 1, S. 526. 
2) Mohr, I1U, S. 249. 
38) Yat. Cur. No. 26. 
4) Mohr, I1, S. 267 ff. 
s) Planta, Feudalzeit. S. 78.
	        

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