Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v, Höwen. 381 
„nüßlich und löblich regiert" und sowohl dem Könige als dem päpst- 
lichen Stuhle große Dienste geleistet habe. Als Erzbischof von Mag- 
deburg löste er zwei Schlösser ein, die sein Vorgänger verpfändet 
hatte, und als Bischof von Olmüß kaufte er für das dortige Bistum 
das Schloß Drzewicz mit dem Dorfe Popowicz. *) 
Im Jahre 1371 gründete und dotierte Bischof Peter bei der 
Stadt Landskron eine Chorherrenpropstei nach der Regel des Hl. 
Augustin mit 12 Priestern und einer Pflege für 6 Arme. Dieses 
Stift wurde am 28. März 1421 von Zizka zerstört. Die dortige 
von Bischof Petrus erbaute Kirche diente im 16. Jahrhundert den 
Picarditen als Bethau3. 
Bischof Peter starb den 12. Februar 1387 zu Olmüß. Seine 
lezte Ruhestätte fand er in seinem Chorherrenstifte Landskron. Sein 
Grabmal ging später durch die Wut der Hussiten zu Grunde. Auf 
demselben waren folgende Verse zu lesen: 
„Hac sunt in fossa defuncti Antististis 0SSa. 
Petrus ei nomen, cum Petra congruit omen, 
Pastor erat rectus, nunc est Super aethera vectus. 
Ejus primum ades fuerat Lithomislia Sedes, 
Teuthonig primas Sedes conscendit ad imas 
Magdeburgenses, per multos hic ibi menses 
Rexit non vile commissum pastor ovile. 
Julio-Montanus tandem cum tempore canus, 
Est preesul doctus, Sudore laboreque coctus, 
Landskronas Ivit, gaudens Sibi fata Subivit. 
Ante Suyam mortem cupiens conscribere Sortem 
Cleri, fundavit sincere, quos et amavit.“ 
63. Friedrich 11. von Erdingen. 
Nach den Angaben einiger Chronisten soll dieser Bischof dem 
adeligen Geschlechte deren von Nenzingen angehört haben. 9) Allein 
die päpstliche Ernennungsbulle nennt ihn Fridericus de Erdingen. *?) 
1) Bergmann. „Ueber die Münzen Graubünden3" S. 6 ff. Der Erz- 
bischof von Prag, Zohann v. Zengenstein, gab dem Bischofe Petrus im 
Jahre 1381 ernste Mahnungen. Er warnte ihn ins8besonders vor Geldgier. 
Archiv f. österr. Gesch. 15. Bd., 2. Hälfte. S. 319-321. 
2) Mohr, II, S. 228. Eichhorn und Feß nennen ihn v. Menzingen, 
was jedenfalls unrichtig ist. 
3) Eubel, l. c. Vergleiche auc< den Katalog von Brixen und Gams, 
Series Episc. p. 265 u. 268.
	        

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