Volltext: Geschichte des Bistums Chur

378 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v. Höwen. 
Emerita in Silber fassen *) und schenkte der Domkirche eine neue 
Orgel. Lettere3 Instrument spielte er selbst meisterhaft. ?) Am 6. 
Juni 1368 verzichtete er auf alle Ansprüche bezüglich der Kapelle 
und des Spitals St. Valentin im Vintschgau und anerkennt, daß 
dieselben mit allen Rechten und Einkünften dem Domkapitel inkor- 
poriert seien. *) 
Eichhorn rühmt von diesem Bischofe, daß er ein eifriger Be- 
förderer des Klosterlebens gewesen sei. Wir fennen von ihm über 
jein Verhältnis zu den Klöstern folgende3: 
Zum Stifte Marienberg stand er, wenigstens in der ersten 
Zeit, in den besten Beziehungen. Im Jahre 1356 tötete ein Kon- 
ventual von Marienberg einen andern, welcher über die damaligen 
Verfolgungen des Stiftes seine Freude ausgedrückt und andere Mit- 
brüder mit Scheltworten überhäuft hatte. Bischof Petru8 nahm das 
Kloster nach Kräften gegen die üblen Nachreden in Schuß. Dagegen 
bewies sich das Stift ihm gegenüber bereitwillig und freigebig, was 
ihm um so mehr zu statten kam, da er in der ersten Zeit seiner 
Regierung viele Anslagen, aber wenig Einkünfte hatte. 9) Als 
nach dem Tode de3 Abtes Wido 1. zum Nachfolger desselben 
Nikolaus Innicha gewählt wurde, waren Bischof und Kloster uneins 
wegen den Kollekten, Konfirmation3- und Schaltjahr8geldern. Schließ- 
lich einigten fich die Abgeordneten des Bischof38 und des Abtes am 
27. November 1365 auf folgende3: Der Abt muß die seit 2 Jahren 
rückständigen Kollekten erlegen und 90 Mark Meraner Währung 
Konfirmation3geld zahlen. Was die Verpflichtung betrifft, jedes 
Schaltjahr den gewöhnlichen Kollekten noch 5 Mark beizufügen, wird 
die Sache an ein Schied8gericht gewiesen. Darauf bestätigte der 
Bischof den Abt. *) 
Den Dominikanern verlieh Bischof Petrus den 11. Juni 
1361 das Privilegium auch zur Zeit de3 Interdiktes in der ganzen 
Dibzese predigen, beichthören und die hl. Kommunion spenden zu 
Dürfen. Am 4. April 1364 erneuerte er diese Begünstigung und 
verlieh zugleich allen denjenigen, welche den Dominikanern Almosen 
spenden 20 Tage Ablaß. *) 
?) Siehe die Abbildung der Büste oben S. 28. 
?) „Caput S. Emerite argenteo capite decoravit. . . . et organum in ecc- 
lesia cathedrali fieri jusgit, qui et ipse in eo magigtraliter cantavit.“ Rat. 
3) Mohr, U1L S. 217. 
*) Goswin-Schwißer, S. 140. 
*) Ch. T. A. B. fol. 57. Thommen l. c. S. 504. 
BR.
	        

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