368 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v. Höwen.
nötigt, Geld aufzunehmen und dafür Besizungen und Gefälle zu
verpfänden. Er versezte am 24. März 1357 den Gebrüdern
Konradin und Symon von Marmels den Zehnten zu Alvaschein für
53 Mark, ?) am 21. April 1358 dem Martin Pugwisen alle Gottes-
hausleute auf Sayis und Trimmis für 640 fl., *) am 10. Nov. 1358
dem Beringer von Landenberg mit Vorbehalt der Wiedereinlösung
die Burg Friedau, den Meyerhof Zizers, Igis und Fröwis mit
Leuten und Zubehörden für 400 Mark, *) am 18. Juni 1359 den
obgenannten Gebrüdern von Marmels die Feste Reams für 200
Mark, *) am 19. November 1359 den Brüdern Rudolf, Diepolt und
Ruedel von Kazenstein die Feste SteinSberg für 700 fl. *?) Zudem
verfaufte der Bischof am 31. Dezember 1358 dem Kloster Churwal-
den einige „Gehüset“ und die Gotte3hausleute zu Malix für 40
<hurw. Mark, unter Vorbehalt des Rückkaufrechtes. *)
Die Geldanleihen wollte Bischof Peter nach und nach durch
den Zoll von Chur, sowie durch Steuern, welche er dem Klerus und
den Untertanen auflegte, tilgen. *)
Endlich kam auch die Zeit, da das Vintschgau von dem In-
terdikte befreit werden sollte, welches seit dem Jahre 1343 so schwer
über demselben lastete. Wiederholt hatten sich Markgraf Ludwig
und Margaretha bemüht, die kirchliche Anerkennung ihrer Ehe und
die Lossprechung vom Banne zu erlangen. Ihre Schritte waren
jedoch lange erfolglos. Infolge der Nichtigkeitserklärung der Ehe
Margarethas mit dem Grafen Johann war allerdings die Möglich-
feit dex Eingehung einer neuen Ehe gegeben, allein es stand immer-
hin noch das Hindernis der Verwandtschaft entgegen, und die wissent-
lich ungültig eingegangene Ehe hatte nach kirchlichem Geseke die beiden
Scheingatten der Dispense unwürdig gemacht. Nach eifriger Ver-
mittlung des Herzog3 Albrecht von Oesterreich gelang es endlich,
den Papst Innozenz YI. zu bewegen, der Bitte zu entsprechen. Er
1) B.A.
?) Mohr, 1, S. 108. Pugwijen darf von den Gotte3hausleuten jähr-
lich nicht mehr als 10 Mark Steuer nehmen.
3) B. A. Dieses Pfand wurde wieder eingelöst, aber am 3. Sept.
1362 vom Bischofe und Kapitel neuerdings der Gräfin Kunigunda von
Toggenburg geb. v. Vaz und den Gebrüdern Friedrich, Donat, Kraft und
Diethelm von Toggenburg für 440 Mark verliehen. Mohr, I11, S. 159.
I. 9B UH.
Z 20 I, S. 114.
7) - JSüger, lc.