Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich V1. v. Höwen. 367
des Klerus und der Untertanen brachte er die Pfandsumme zu-
jammen. Um den Markgrafen Ludwig für die Bestätigung des
Vertrages mit dem Freiberger zu bewegen, machte sich Bischof
Petrus und das Domkapitel dem Markgrafen und der Margaretha
jowohl, als deren Erben verbindlich, ihren Landen und Leuten mit
den beiden Burgen Fürstenburg und Steinsberg samt allen Gütern
und Leuten, „Edel und Unedel“ stets verhilflich zu sein, sie zu retten
und zu bewahren, wenn Tirol mit Gewalt überzogen werden sollte
Mit dieser Erklärung,
welche vom 21. Dezember
1357 datiert ist, begab sich
der Bischof, begleitet von
Abgeordneten de3 Dom-
fapitel3s, im Januar 1358
nach dem Schloße Reter3-
berg im Oberinnthal, wo
sich damals der Markgraf
aufhielt. Er trug diesem
Schuß und Freundschaft
an und erhielt nun die
Gewährnng seines Wun-
j<es. Die Uebergabe der
Feste sicherte der Mark-
graf durch Urfunde vom
23. Januar 1358 zu. Er
versprach zugleich dem Bi-
schofe für dessen Rechte,
Güter, Leute usw. in der
Verrschaft Tirol seinen Siegel des Bischofs Petrus l.
Schutz und Schirm. *)
Als Lösegeld mußte der Bischof dem Konrad v. Freiberg 1000
Mark tirol. Währung zahlen, für bauliche Verbesserungen und In-
ventar 100 Mark. Die weiteren Auslagen bei Bereinigung dieser
Sache beliefen sich auf 500 Gulden. ?) Um diese Summen gemäß
Uebereinkunft jogleich bezahlen zu können, sah sich der Bischof ge-
*) P. Cölestin Stampfer, Gesch. des Schlosses Fürstenburg. Meran,
1867. S. 7 u. 8. u. Mohr, I11, S. 105, 1368 verpfändete Bischof Veter die
Fürstenburg. Thommen, l. c. S. 525.
?) Nach anderen Quellen betrug die Summe, welche der Bischof zu
bezahlen hatte, im Ganzen 6000 fl. Jäger l. c.