Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich V1. v. Höwen. 333 
Rom die Kaiserkrone, starb aber plößlich zu Buonconvento bei Siena 
am 24. August 1313. Drei Jahre hatte der Kaiser in Italien ge- 
weilt und gefämpft, während dieser ganzen Zeit scheint Siegfried 
nicht von seiner Seite gewichen zu sein. Wir haben aus diesen 
Jahren keine urkundliche Spur von irgend einer Tätigkeit des Bischofs 
in der Diözese. Sein Generalvikar, Dompropst Rudolf, verkauft am 
5. August 1311 in seinem Namen dem Domkapitel eine Alp im Tale 
Schanfigg. ) Dies geschah wohl, um dem abwesenden Bijschofe Geld 
übermitteln zu können, dessen Auslagen bei dem langen Aufenthalt in 
Italien sehr bedeutend waren. Die ersten Akte, welche Siegfried im 
Bistumnach der Rückkehr vornahm, waren denn auch Verpfändungen 
von Einkünften. Wir treffen ihn am 22. Juni 1314 wieder in 
Chur, an welchem Tage er dem Burkard von Schauenstein Zinse an 
Korn und Käse zu ReamSs versetzte. Am 3. Juli 1315 verpfändete 
er durch eine ebenfalls in Chur ausgestellte Urkunde dem DanS v. 
Rietberg Käse aus der Alp Valez. *) 
Im Herbste des gleichen Jahres begab sich Bischof Siegfried 
ins Vintschgau. Der Generalvikar Rudolf hatte verboten, auf 
solchen Altären die hl. Messe zu lesen, welche nur aus Mörtel auf- 
gebaut seien. Infolge diese? Verbotes mußten im Kloster Marien- 
berg mehrere Altäre abgebrochen und durch neue ersezt werden. 
Siegfried weiht nun im Oktober 1315 eine Kapelle zu Marienberg 
und die Altäre St. Johann Evangelist und Aller Heiligen. Andere 
Altäre konsefrierte um die gleiche Zeit der Weihbischof Berthold 
« Episcopus Zimbonensis ». *) 
Im folgenden Jahre erbaute Bischof Siegfried auf seinem er- 
erbten Grundbesiße bei Gelnhausen das Kloster Himmelau und 
übergab dasselbe Cisterziensernonnen. Der Erzbischof von Mainz 
nahm dieses Stift in seinen besondern Schuß und Siegfried be- 
stimmte am 8. Juli 1317, daß die Nonnen jährlich der Kirche von 
Mainz 2 Pfund Wach3 zu geben haben. *) Wieder erscheint Bischof 
Siegfried mehrere Jahre hindurch nicht mehr in der Diözese tätig. 
Dagegen bestätigt Dompropst Rudolf am 15. Juli 1320 in dessen 
Namen den Abt Wiso von Marienberg und erlaubt demselben, vom 
Bischofe von Trient die Benediktion zu empfangen. *?) Erst am 
1) Mohr Il, S. 222. 
2) Ladurner, 1, S- 395. 
*) GoSwin-Schwißer, S. 97. 
*) Eichhorn, p. 102. 
2?) Go8win-Schwißer, S. 72 und 197.
	        

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