Volltext: Geschichte des Bistums Chur

328 Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich V1. v. Höwen. 
Vom Antritte seines Amtes an bis zum Derbste 1310 treffen 
wir zahlreiche Urkunden dieses Bischofs. Zunächst sind es ver- 
jchiedene Käufe, Verkäufe und Tauschverträge, die er abschließt und 
Lehenverleihungen, die er vornimmt. Sie zeigen, daß er eifrig be- 
müht war, die Verhältnisse des Hochstiftes zu ordnen, dessen 
Wohlstand zu fördern und zu sichern. Um die Leser nicht zu 
ermüden, fünnen wir auf die einzelnen nicht eingehen, *) sondern 
erwähnen nur das folgende: Die Feste Flums war dem Ritter 
Ulrich v. Flums für 200 Mark verpfändet. Der Bischof schloß mit 
demselben am 20. März 1303 zu Chur einen Vertrag, gemäß 
welchem die Feste wieder in den Besiz des Bistum8 überging. Bis 
zur Bezahlung der Pfandsumme stellte der Bischof Bürgen. ?) Am 
11. April gl. I. löste er die verpfändete Feste von Remüs gegen 50 
Mark wieder ein. ?) Mit den Vögten Ulrich und Egino von Matsch 
jc<lvß Bischof Siegfried den 18. Oktober 1301 einen Vertrag wegen 
Ginfünften und Gütern zu Ardez und Tarasp. *) 
Sehr wichtige Anstände waren mit den beiden Freiherren 
Iohann und Donat v. Vaz vorhanden. Siegfried einigte sich 
mit denselben auf ein Schied8gericht. Dasselbe urteilte am 19. 
März 1299 folgendes *?): Johann v. Baz hat den Bau auf Neu- 
Aspermont, weil dem Vertrage von 1284 zuwider, abzubrechen, die 
Burg Weinegg als Lehen des Bistums anzuerfennen und auf seine 
Ansprüche bezüglich Alt-Aspermont zu verzichten. Das dem Bischofe 
weggenommene Vieh hat er zurückzustellen und für den Schaden 
Ersaß zu leisten. Die Entscheidung der Frage wegen der Feste 
Haldenstein, dem abgebrochenen Turm deren v. Vaz in Chur und 
dem neuaufgebauten Turm des Bistums ob dem Tor daselbst wird 
verschoben. Diesen Schiedsspruch bestätigte König Albrecht am 28. 
März 1299. *) 
Ueber Bormiv hatten die Bischöfe von Chur von altersher die 
Territorialherrlichkeit besessen. Allein e8 war der Stadt Como im 
Jahre 1205 gelungen, Bormiv sich zu unterwerfen. Unter Bischof 
') Sie finden sich bei Mohr, Bd. I1. 
B.A. 
5.5. M. 
“) Mohr 11, S. 170. 
5) 1. c. S. 145. Schiedsrichter waren Konrad, Propst zu St. Zohann 
in Konstanz, Marquart v. Schellenberg, Albrecht und Ulrich v. Klingen- 
berg und Zohann v. Bodmann. 
" Mohr 11, S. 145.
	        

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