Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Siegfried v- Gelnhausen bis Heinrich Yl. v. Höwen. 327 
Stadt Chur von Donat und Johann v. Vaz gegen die Erlegung des 
Pfandschillings von 300 Mark an sich zu bringen. *) Siegfried und 
jeine Nachfolger sollten im Besiße der Reich5vvgtei bleiben, bis 
der König oder dessen Nachfolger die 300 Mark zurückbezahlen 
würden. Leßteres geschah niemals und die Vogtei blieb daher beim 
Bistum, bis sie nach fast 200 Jahren an die Stadt selbst überging. 
Durch diese Reich3vogtei erhielten die Bischöfe zu ihrer Immunitäts- 
gerichtSbarfeit auch noch die gräfliche, hohe Judikatur in der Churer 
Cent (Chur und Umgebung) über die GotteShaus- und andere Derr- 
schaftsleute, sowie über die ansässigen Freien. König Albrecht ging 
noch weiter und bewilligte am 8. Juli 1300 zu Mainz dem Bischofe 
Siegfried den Bezug des Wein- 
umgelde3s in der Stadt Chur, 
das faktisch allerdings schon von 
den Vorgängern erhoben worden 
war. ?) Als der König 1302 
in Zürich weilte, begab sich auch 
Siegfried dahin und erhielt einen 
neuen Beweis des königlichen 
Wohlwollens, nämlich die Be- 
günstigung, daß die Vogtei in 
Chur vom Reiche nur gegen 400 
Mark eingelöst werden dürfe. *) 
In Gegenwart des König, 
der Königin Elisabeth, ihrer 
Tochter und anderer hohen Per- 
sönlichkeiten konsekrierte Bischof 
Siegfried am 26. Juni 1306 = DE ., 
den Hochaltar der Pfarrfirche zu Sicgel des Bischofs Siegfried. 
Friberg. *) 
Die Strenge, welche König Albrecht entfaltete, 39g ihm viele 
Feinde zu und er wurde am 1. Mai 1308 zu Königsselden er- 
mordet. In diese Zeit fällt die Gründung der schweizerischen Eid- 
genossenschaft. Bischof Siegfried wird als Anhänger des Königs 
wohl fein Freund derselben gewesen sein. 
1) 1. c. S. 159. Die Reichsvogtei war von König Rudolf an Walter 
IV. v. Vaz verpfändet worden. 
2) Mohr 11, S. 163. 
9) [. ce. S. 173. 
4) Eichhorn, p. 101.
	        

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