Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich YI. v. Höwen. 325 
auf eine schon früher stattgehabte Verbindung schließen lassen. Die 
erwähnte Tagung fand zu Vazerol (bei Lenz) statt, und es scheint, 
daß dort die Boten der Bünde sich anfänglich öfters versammelten. 
Nicht authentisch ist der „Bundesbrief zu Vazerol vom 27. März 
1471.72) 
Bald traten einzelne Bünde auch in nähere Beziehungen zu 
den Eidgenossen. Wir haben bereits früher die Bündnisse einzelner 
Herrschaften des oberen Teiles mit Glarus und Uri kennen gelernt. 1419 
ließen sich die Stadt Chur, das Domkapitel (in Rücksicht auf das 
Kapitelsgericht Schiers) und alle Gotte3hausleute dieSseits der Berge 
in das Bürgerrecht der Stadt Zürich aufnehmen, wobei sie sich ver- 
pflichteten, auf jede Mahnung 200 Gewappnete nach Zürich zu 
senden. In den Jahren 1497 und 1498 verbanden sich sodann der 
Obere und der GotteShausSbund mit den 7 eidgenössischen Orten 
Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus. 
2. Bischöfe. 
58. Siegfried von Gelnhausen. 
Nach dem Tode Bertholds3 versammelte sich bald das Doms 
kapitel zur Wahl eines Nachfolgers. Die Stimmen verteilten sich 
auf die beiden Domherren von Chur, Wolfhard von Beringen und 
Hugo von Montfort. ?) Man konnte sich auf keinen der Kandidaten 
einigen. Beide begaben sich nach Rom, um die Angelegenheit durch 
den hl. Stuhl entscheiden zu lassen, und sie verzichteten schließlich 
auf Zureden des Papstes auf ihre Ansprüche. Hugo starb schon am 
3. August in Rom. Bonifaz VU. erklärte, daß das Ernennungs- 
recht in diesem Falle an den hl. Stuhl devolviert sei, und schritt von 
sich aus zur Besezung des BisStumS. Durch Bulle vom 20. Nov. 
1298 ernannte er zum Bischofe von Chur den Siegfried von Geln- 
hausen, 3) Kanonikus von Aschaffenburg in der Divzese Mainz, von 
dessen Wissenschaft, Klugheit, ernstem und reinem Leben3wandel er 
1) Vergl. Fr. von Zelin, Zwei Urkunden zur Frage des Vazervler- 
bundes. Verteidigt wird der Bundesbrief vom 27. März 1471 von Prof. 
I. Candreia im Programm der bündn. Kantönsschule 1907. 
2) Rach dem Necrologium hätte Hugo zwei Drittel der Stimmen 
ii „5 vereinigt, die päpstliche Bulle für Siegfried stellt beide Kandidaten 
gleich. 
3) Gelnhaufen bei Mainz. Aus diesem Geschlechte starb ein anderer 
Siegfried als Domkustos von Chur im Jahre 1325 und später ein Woz- 
winu8 al8 Kanoniku38 daselbst. Necrvol. Cur.
	        

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