Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Konrad 1. bis Berthold Il. 
Ein Leprosenhaus bestand auch in Feldkir< bei der Kirche St. 
Magdalena in Lävi83.") In Meran stiftete Graf Meinhard 
1271 ein Spital zum hl. Geiste, ferner befand sich bei dieser Stadt 
ein Siechenhaus St. Leonhard. ?) 
Die Klöster Churwalden und St. Jakob in Klosters 
hatten ebenfalls ihre Spitäler. ?) Im Jahre 1210 machte Heinrich 
von Sax eine Stistung zur Erbauung einer Kapelle des Spitals in 
Churwalden. *) Dieses war wohl vorzüglich zur Aufnahme armer 
Reisender bestimmt, und mancher müde Wander3mann, der von der 
Lenzerheide kam, wird hier Aufnahme gefunden haben. 
Ausschließlich diesem Zwecke diente das Hospiz St. Peter 
auf dem Septimer, das sich schon im 9. Jahrhundert im Besite 
der Bischöfe befand. Cs ist dies nämlich das xenodochium S. 
Petri, welches Ludwig der Fromme dem Bischofe Viktor 11. wieder- 
gab, und das Ludwig der Deutsche dem Bischofe: Esso bestätigte. 
Bischof Wido stellte um das Jahr 1120 das Hospiz zur Bequem- 
lichfeit und Sicherheit der Reisenden wieder her und dotierte es 
reichlich. ?) Die Könige Otto IV. und Friedrich 11. befreiten durch 
Urkunden vom Jahre 1209 und 1213 das Haus und Vermögen 
des Pospizes St. Peter von jeder Steuer. *) Ursprünglich wurde 
das Hospiz von Mönchen versehen, da auch später der Vorsteher 
Mönch genannt wurde. - Die Ernenung des Rektors oder „Mönch3“ 
stand dem bischöfl. Vizdum *) zu, im 15. Jahrhundert hatte die 
Gerichtsgemeinde Stalla das Vorschlagsrec<ht. Der „Mönch“ hatte 
die ausgedehnten Weidrechte und Liegenschaften, sowie Frucht- 
und WachSzinse, hauptsächlich im Oberhalbstein, Bergell und Dom- 
leschg zu verwalten. Er mußte schwören, Arme und Reiche in Nöten 
aufzunehmen und zu fördern, d. h. jeglichen Menschen, der auf den 
Septimer kommt und wegen einfallenden Unwetters nicht weiter 
kann, bei sich im Hause zu haben, ihm Essen und Trinken zu geben, 
wie er es hat, und ihn bleiben zu lassen, bis derselbe allein oder 
mit Hilfe vorwärt3 kommen mag. Hat solcher Geld, so soll er dafür 
') Merkle, Vorarlberg, 11, S. 161. 
*) K&. Aß und P. A. Schaß, Dekanat Meran, S. 210 und 211. 
*) Nüscheler, Gotte8häuser, I, S. 37 und 29. 
*) Mohr, 1, S. 248. 
*) Eichhorn, p. 73. 
*) Mohr, 1, S. 244 und 252. 
*) So verleiht Bischof Johann IV. den Brüdern Simon und Hans 
v. Marmel3s das Vizdumamt über Kapelle und Hospiz. Ladurner 1, S. 651. 
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*M4)
	        

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