Volltext: Geschichte des Bistums Chur

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Von Bischof Konrad 1. bis Berthold Il. 
Die Prämonstratenser trugen weiße Kleidung. Der Abt von 
Premontre war das Haupt des Ordens. Der Abt eines Mutter- 
floster3 hieß „Vaterabt“ aller von demselben auSgegangenen Tochter- 
klöster und war Visitator derselben. Der hl. Norbert starb am 6. 
Juni 1134. Schon zu seinen Lebzeiten hatte der Orden eine große 
Verbreitung gefunden. 
Bischof Konrad 1. von Chur, dessen Bruder Roggenburg ge- 
stiftet hatte 5), verwandelte das Kloster St. Luzi in Chur in ein 
Prämonstratenserstift. Hier mochten, wie es damals öfter der Fall 
war, die Benediktinermünche 
einem weltlichen Leben verfallen 
sein, oder sie hatten vielleicht 
schon früher aus irgend einem 
Grunde das Kloster aufgegeben. 
So faßte Bischof Konrad den 
Entschluß, Prämonstratenser zu 
berufen. Die ersten weißen 
Mönche (candidi ordinis)famen 
von Roggenhurg nach St. Luzi, 
an ihrer Spitze der Propst Haimo 
poder Aimo. Nach gewöhnlicher 
Annahme geschah dies im Jahre 
1140. 
Ein besonderer Wohltäter der 
neuen Stiftung in St. Luzi war 
Siegel des Konventes von St. Luzi. der hl. Adalgott. *) 
An seine Schenkungen reiht 
sich die Stiftung an, welche Ritter Rudger von Limpach machte, 
wodurch: die Kirche in Bendern im jetßigen Liechtenstein mit ihren 
Gütern an das Kloster kam. Viele andere Vermächtnisse kamen 
hinzu. Besondere Wohltäter des Stistes waren die Derren von 
Belmont, die ihre Begräbnisstätte in der Kirche St. Luzi hatten. 
König Philipp befreite 1207 das Kloster von jeder Kastvogtei. 
Mehrere Päpste und Kaiser bestätigten die Güter und Rechte des 
Stiftes. 
Am 15. Oktober 1295 weihte der Bischof Emanuel von Cre- 
mona im Auftrage des erwählten Bischofs Berthold von Chur die 
Kirche zu Ehren der hl. Andreas, Luzius und Emerita. 
') Siehe oben S. 204. 
2) Siehe oben S. 208.
	        

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