. Von Bischof Konrad I. bis Berthold I1.
Cläven sollen denen v. Vaz verbleiben. Der Vügel zu Neu-Asper-
mont soll gemeinsam sein und fein Teil auf demselben Bauten
aufführen. Weder die v. Vaz dürfen den Turm zu Chur, noch der
Bischof den seinigen ob dem Tor erhöhen und fein Teil soll gegen-
über den Burgen de8 andern Trußfesten bauen. 1)
Es sind vorzüglich die Verhältnisse seines Bruders, des Abte3
Wilhelm von St. Gallen, welche unseren Bischof Friedrich in
verhängniSvolle Kämpfe verwickelten.
Wilhelm im Jahre 1281 zum Abte gewählt, ein Mann voll
Kraft und Tätigkeit, fand das Stift St. Gallen tief verschuldet und
die Klosterzucht im Zerfall. Mit Energie ging er an3 Werk, um
nach beiden Richtungen sein Kloster emporzuheben. Er schränkte den
Hofhalt ein, lebte sehr einfach und trachtete auch die Konventherren
zu einem genügsameren und auferbaulicheren Leben3wandel zu be-
wegen. Die ökonomischen Verhältnisse juchte er zu verbessern. Allein
jein wohlgemeintes Bestreben wurde vereitelt. König Rudolf tat
zwar vieles für gute Ordnung und zum Besten der Kirche, allein er
war nur allzusehr besorgt, seine DausSmacht zu vergrößern und daher
für seine Söhne möglichst viele Lehen und Besizungen zu erwerben.
Auch auf St. Gallen, dessen Kastvogt er war, sekte er in dieser Be-
ziehung seine Hoffnungen. Abt Wilhelm wollte hierauf nicht nur
nicht eingehen, sondern löste auch die an Rudolf verpfändete Herr-
schaft Grünenberg wieder ein. Als er 1282 auf dem Reichstage zu
Augsburg die Regalien empfing, reiste er, sobald dies geschehen war,
unversehens ab, um nicht genötigt zu werden, dem Könige und Dessen
Söhnen Lehen zu erteilen. Rudolf wurde darüber jehr aufgebracht.
Er baute nun mitten in den St. Gallischen Besizungen Schloß und
Städtchen Schwarzenbach und lockte die Dienstmannen der Abtei
dahin. Abt Wilhelm zog sich nach Wyl zurück und verteidigte sich
von dort aus. Ein Raubzug der Schwarzenbacher veranlaßte ihn,
dieses Städtchen einzunehmen und zu verbrennen. Der Sohn des
Königs, Herzog Rudolf, belagerte nun Wyl. Es gelang ihm zwar
nicht, die Stadt in seine Gewalt zu bekommen, allein der Abt kam
doch in bedrängte Lage. Als jeine Unterhandlungen mit dem Kö-
nige sich zerschlugen, legte Wilhelm in die Burgen Iberg, Toggen-
burg und Klanx Besaßungen und rüstete sich zum Kriege, Rudolf
aber ließ ihn durch ein geistliches Gericht seines Amtes entseßen und
mit dem Banne belegen. Zudem erklärte ex ihn in die ReichSacht,
?) Mohr 11, S. 28.
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