Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Konrad 1. bis Berthold Il. 553 
Zimmern, (f. 66. b,) sagt von diesem Bischofe: „Er war weise, 
fromm, ein großer Liebhaber der Kirchen, hielt besonders auf wür- 
dige Abhaltung des Gottesdienstes und sunktionierte bei demselben, 
so oft er konnte. Er war ein großer Wohltäter der Armen.“ 
Vom Erzbischofe zu einem Provinzialfonzil nach Mainz 
berufen, machte sich Bischof Konrad auf die Reise dahin, wurde aber 
in der Stadt Dieburg von einer tötlichen Krankheit befallen und 
starb daselbst am 35. September 1282. Seine Eingeweide wurden 
in Dieburg beigeseßt, sein Leichnam aber nach Chur gebracht und 
daselbst in der Domkirche vor dem Altare St. Konrad begraben. Hein- 
rich der Bruder des Bischofs ließ diesen Altar erbauen und stiftete zu 
demselben mit Gütern zu Cumbels eine Pfründe, deren PatronatSrecht 
er sich und seinen Nachkommen vorbehielt. ') Auch der Altar St. M. 
Magdalena wurde von Heinrich gestiftet. *) 
Friedrich |. v. Montfort. 
Nach einer Urkunde für das Kloster Salem von 1264 hatte 
Bischof Heinrich I. von Chur einen Bruder und einen Bruderssohn 
beide namens Friedrich. 3) Sie waren Kleriker und wenigstens später 
Kanoniker von Chur. Der erstere starb als Domherr, der lektere 
erscheint 1273 als „junior“*) und ist ohne Zweifel derjenige, welcher 
nach dem Tode des Bischofs Konrad zu dessen Nachfolger gewählt 
wurde. Er war ein Sohn Rudolfs von Montfort-Feldkirc<h und hatte 
zu Brüdern den Abt Wilhelm von St. Gallen, den Dompropst Hein- 
rich von Chur und die Grafen Rudolf Ul. von Montfort-Feldkir<h, 
Hugo von Montfort-Tettnang und Ulrich von Montfort-Bregenz. *) 
In dem, was über Bischof Friedrich bekannt ist, tritt besonders 
seine politische Stellung in den Vordergrund. Bevor wir jedoch auf 
diese eingehen, wollen wir das zusammenfassen, was wir über seine 
1) Necrol. Cur. ad 25. Septbr. Guler, Rätia, S. 142 und nach ihm 
Eichhorn, p. 98 berichten, Bischof Konrad sei in Fürstenburg gestorben und 
in der St. Florinuskirche bei Marienberg begraben. Sowohl nach dem 
NRekrologium als nach dem Catalogus in libr. de foedis ist dies vollständig 
unrichtig. Die Pfründe St. Konrad besteht noc< jeht und befindet sich 
unter dem Batronat3rechte des jeweiligen Fürsten von Liechtenstein als 
Grafen v. Vaduz. 
2) Neerol. ad 19. Maium. 
3) Mohr 1, S. 400. 
+) Anzeiger für schweiz. Gesch. u. Altertumsk. 1867, S. 26. 
5) Vanotti, Gesch. dv. Grafen v. Montfort. Geneal. Tabelle A.
	        

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