NR Vvn Bischof Konrad 1. bis Berthold Il.
daß das Haus Kiburg alle Dynasten an Schäßzen und Reichtümern
überrage. Durch kluge Politik wußte Ulrich Stellung und Macht
jeines Hauses zu sichern. Er vermählte seinen Sohn Hartmann mit
Margaretha, der Tochter des Grafen Thomas von Savoyen. So-
dann schloß er sich enge an Kaiser Friedrich U. an. Sein älterer
Sohn Werner begleitete diesen Herrscher auf dessen eigentümlichem
Kreuzzuge, wurde aber zu Akko an der phönikischen Küste von der
Pest dahingerafft. Graf Ulrich starb bald darauf im Jahre 1231
und wurde im Kloster Schännis begraben. Sein gleichnamiger Sohn
widmete sich dem geistlichen Stande und erscheint bereits im Jahre
1227 als Domherr von Chur. Auf seine Anregung wurde bestimmt,
daß nicht, wie biSher, der Dompropst allein die Güter und Geschäfte
des Kapitels verwalte, sondern, daß dies in Zukunft unter Beizug
und im Einverständnis mit den übrigen Domherren geschehe. *)
Ulrich war auch Domherr von Konstanz und Basel ?) und
wurde 1231 dazu Propst von Beromünster. König Heinrich VU.
bestätigte ihn am 25. Mai gleichen Jahres als solchen und verlieh
ihm den Titel eines königlichen Hofkfaplans. Man erzählte weiterhin
von ihm, daß er bald darauf Konventual von Einsiedeln geworden
sei. *) Wäre dies der Fall gewesen, sv hätte er auf seine Benefizien
und Würden verzichten müssen, allein beinn Antritte seines Bischofs-
amtes war er noch in Besitz derselben. Ulrich scheint daher nie dem
Kloster Einsiedeln angehört zu haben. *) Einige glauben, daß Ulrich
schon Coadjutor des Bischofs Berthold gewesen. Als er Bischof von
Chur geworden war, bewilligte ihm Papst Gregor IX. am 13. Juli
1234 in Rücksicht auf die Armut des Hochstiftes, die biSherigen Be-
nefizien beizubehalten. *) Kaiser Friedrich 11. hatte sich hiefür beim
Papste verwendet. Von der Tätigkeit des Bischofs Ulrich in der
Diözese Chur ist uns fast nichts bekannt. Wir besizen von ihm nur
eine einzige Urkunde. Durch dieselbe bestätigt er am 8. März 1237
die Schenkung des Kirchensaßes zu Pa3pels und einiger Güter da-
selbst, welche die Freiherren v. Vaz dem Kloster Churwalden gemacht
?) Ladurner 1, S. 283 b.
?) Hergott, Geneol. Hab8b. p. 237, 200. Archiv f. Schweizergeschichte.
V, S. 292 ff.
*) Hartmann, Annales Eremi ed 1612 p. 240. Bonstetten, Suec. p. 12.
*) W. Zimmern (F. 63) sagt, daß Bischof Ulrich in Einsiedeln erzogen
worden sei.
+) Mohr, 1, S. 322.
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