. Von Bischof Konrad [. bis Berthold 11.
immer „erwählten Bischof“ 9), wodurch er kund gibt, daß er die Bi-
jchofs8weihe biSher nicht empfangen hatte.
Zu Pfingsten des folgenden Jahres 1184 war Bischof Heinrich
in Mainz, wo der Kaiser an seinen beiden ältesten Söhnen, dem
jungen Könige Heinrich und dem Herzog Friedrich, die Schwertum-
gürtung vollzog und bei diesem Anlasse eine große Festlichkeit ver-
anstaltete. Die Fürsten des Reiches und edle Herren aus Deutsch-
land, Frankreich, Italien, Spanien, IJllirien und den slavischen Län-
dern waren erschienen. Man zählte 70 Fürsten und 70,000 weltliche
Herren. Alle wetteiferten miteinander inbezug auf seidene Kleider,
Menge der Dienerschaft, glänzenden Pferdeschmuc> und Reichtum der
mitgebrachten Gefäße. Der Erzbischof von Mainz erschien mit 1000
Rittern, der von Magdeburg mit 600. *?)
Nach diesem glänzenden Feste zog der Kaiser ungesäumt über
die Alpen, mit ihm auch Bischof Heinrich von Chur, *) der wohl in
Mainz die Konsekration empfangen hatte. Mit Papst Luzius Il.
fam Friedrich I. in Verona zusammen. Daselbst wurde eine Synode
gehalten, welche die rebellischen Römer als Feinde der Kirc<e be-
zeichnete und in dem Anstande zwischen Papst und Kaiser wegen
des Erbe3 der Markgräfin Mathilde zu vermitteln suchte. Ebenso
behandelte sie die Frage bezüglich der von den Gegenpäpsten or-
dinierten und bestellten Geistlichen, welche durch die Lateransynode
ihrer Stellen entsezt worden waren. Auch ein neuer Kreuzzug
wurde angeregt. *) Noch am 12. November gl. I. ist Bischof Hein-
rich Zeuge in einer kaiserlichen Urkunde. Bald darauf begab er sich
wieder in seine Diözese und weihte am 3. Juli 1185 die Kapelle
St. Michael in Marienberg. *) Im Jahre 1186 kehrte Friedrich 1.
über den Lukmanier und Chur nach Deutschland zurück *), und Bischof
Heinrich wird es nicht unterlassen haben, seinem kaiserlichen Gönner
einen großartigen Empfang zu bereiten. Im gleichen Jahre am 1.
Mai ist unser Bischof Zeuge in einem Diplome, welches König Hein-
rich dem Bischofe von Freising zu Worms erteilte, und im Jahre
1191 treffen wir ihn auf einer Synode zu Mainz. ")
1) M, G. legum II, p. 179.
2) Th. Toeche, Heinrich Y1. S. 30.
5120 S- 35.
4) Hefele V, S. 724ff.
5) Go8win-Schwißer, S. 96.
*) Oehlmann. Die Alpenpässe. Jahrb. f. Schw. Gesch. IV, S. 312.
7) Eichhorn, p. 84.
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