| Von Bischof Konrad 1, bis Berthold Il.
Alexander 11. die Alternative gestellt, entweder auf die Abtei
St. Gallen oder auf das Bistum zu verzichten. Ulrich wählte das
leßtere und behielt die Abtei bei.
Ueber |Bischof Ulrich schreibt ein Zeitgenosse desselben, der
Mönch Burkard von St. Gallen: *) „Nach diesem (dem Abt Werner)
übernahm „Ulrich die Regierung der Kirche des hl. Gallus. Wenn
ich nun seine Sitten und seine Amts5verwaltung schildern soll, so
fann ich nur bezeugen, daß er hervorragte durch seine Barmherzig-
Kästchen für die Aufbewahrung der Eucharistie, aus dem 9. Jahrhundert,
im Dome zu Chur.
feit, Menschenfreundlichfeit und Demut. I< jelbst habe gesehen,
ein wie großmütiger Almosenspender er war. Nachdem er etwas
über drei Jahre dieses Kloster geleitet hatte, wurde er wegen seines
erbaulichen Wandels, seiner Verdienste und seines ehrenvollen Rufes
zum Bischofe von Chur befördert. Acht Jahre regierte er als er-
wählter, jedoch nicht konsekrierter Bischof. Als ihm dann
auf dem Konzil des Papstes die Wahl gelassen wurde, eine der bei-
den Würden auszuwählen, da er gemäß den Kanones nicht beide
1) Casns 8. Galli, Cont. II. M. G. Seript. II, p. 162.
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