Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Konrad 1. bis Berthold 11. . 
verlangen fönne. Die BWerhältnisse zum Kloster Münster wurden 
wohl berührt, um die Fälschung mehr zu verschleiern. 
Solche Fälschungen waren im Mittelalter nichts Seltenes, aber 
hier liegt ein besonder3 interessantes und eflatantes Beispiel vor. 
In Bezug auf die Kirchen von Burgeis und Schuls entsprach der 
Inhalt der Urkunde allerdings den tatsächlichen Verhältnissen. Die 
von Burgeis war schon 1182 im unbestrittenen Besitze des Klosters ?), 
und die von Schuls wird noch in der Bulle Luzius 11. 1182 ?) 
unter den Besißungen des Stiftes aufgeführt, nachher aber gehörte 
sie dem Bischofe. Was die Abgaben an den Bischof und gewisse 
Güter betrifft, so läßt sich nicht feststellen, ob die gefälschte Urkunde 
sie vichtig und vollständig aufzählt. Bezüglich des Kloster5 Münster 
mag schon unter Bischof Egino eine Vereinbarung stattgefunden ha- 
ben, vielleicht im Jahre 1164. *) 
Der Katalog im liber de loedis nennt den Bischof Egino 
„Verteidiger der ganzen Kirc<e“ (defensor totius ecclesi2x). Durch 
was er diesen Titel verdient haben soll, ist nicht klar. 
Als Todestag Eginos gibt das Nekrologium von Chur den 
9. August, das von Münster den 28. Juni an. *) Das Jahr des 
Hinscheides wird nicht angegeben, allein wahrscheinlich erfolgte der 
Tod 1170 und zwar im Kloster Münster. 
45. Ulrich 11. von Tägerfelden. 
Im Jahre 1171 wurde Ulrich von Tägerfelden, seit 1168 Abt 
von St. Gallen, zum Bischofe gewählt. 
Bald begann er ein schwieriges und höchst verdienstvolles Werk, 
nämlich den Neubau der Domkirche. Während seiner Regierung 
wurde der Chor derselben vollendet und von einem Bischof Berno 
am 2. Juni 1178 eingeweiht. *) 
Bischof Ulrich erschien auf der allgemeinen Kirchenversammlung, 
welche im März 1179 in Rom abgehalten wurde. Der 13. Kanon 
dieses Konzils bestimmte, daß niemand mehrere Würden zugleich 
besigen dürfe. DeShalb wurde auch unserem Bischofe von Papst 
) Go3win-Schwißzer, S. 54. 
2) [. ce. S. 171. 
*) P. W. Sidler, Münster-Tuberis8, S. 313. 
*) Baumann, Neerol. Germ., p. 649. 
*) Welchem Bistum dieser Berno angehörte, wissen wir nicht. 
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