Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Die Römer. ? 
der römischen Bürger. Später hörte diese NamenSunterscheidung 
jedoch auf. Die Provinzialstadtgemeinden waren der Stadt Rom 
nachgebildet. Der Stadtrat hieß Senatus, später curia, die Rats3- 
mitglieder nannte man decuriones, später curiales. Ursprünglich 
hatten Nichtrömer feinen Anteil an den Gemeinderechten, Caracalla 
aber erteilte den Provinzialen das römische Bürgerrecht, infolge 
dessen sie als vollberechtigte Glieder in die Gemeinde eintraten. Zu 
jeder Stadt gehörte ein gewisser Landbezirk, dessen Einwohner zur 
Gemeinde gerechnet wurden. Auch Rat5männer konnten in diejem 
Kreise auf dem Lande wohnen. Der Bezirk des Municipinm war 
in mehrere Gaue (regiones, pagi) eingeteilt. 
Wie verhielt es sich nun mit Chur in römischer Zeit? Hatten 
schon die ursprünglichen LandeSeinwohner die Wichtigkeit dieses Platzes 
erfannt, jo würdigten die Strategen Roms dieselbe um sv mehr. Sie 
errichteten an der Stelle der biSherigen rätischen Burg ein regelmä- 
Biges Kastell, dessen Umrisse noch heutzutage in die Augen fallen.*) 
Dasjelbe bildete hier ausnahmsSweise ein Dreieck, hatte aber vier 
Türme. Einer der 
' +S SCELOSZVÜHYE 
) „Alle Autoren 
juchen da3 Rüömer- 
fastell im sog. Hofe, 
wo jezt der Dom 
und der Siß de38 
Bischofes sich er- 
beben, und faum 
dürfte sich in der 
Gegend ein geeig- 
neterer Plaß nam- 
hast machen lassen.“ 
Die Beweise für 
diese Annahme 
sind allerdings 
mangelhaft und 
eine genauere 
archäologische Un- 
tersuchung des 
Hofes wäre sehr 
wünschen3wert. | 
Heierli, l ce. S3. € 
Abbild. aus der Mitte des 17. Jahrh.
	        

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