Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Hartbert bis Bischof Wido. „89 
In den Verhältnissen des Kloster3 Tuberis (Münster) voll- 
30g sich zu dieser Zeit eine folgenschwere Veränderung. BisSher 
unterstand es dem Könige. Nun übertrug es Karl der Dicke seinem 
Günstlinge Luitward, Bischof von Vercelli. Dieser vertauschte 881 das 
Kloster und die Kirchensäße zu Rankweil, Nüziders und Flums an 
den Bischof von Chur, gegen Besizungen des Hochstiftes im Elfaß.?) 
Als sodann nach der Entthronung Karls einige die Verwirrung be- 
nüßt hatten, dem BisStum das Kloster zu entreißen, suchte Bischof 
Diotolf Recht beim neuen Könige Arnulf. und dieser bestätigte am 
22. Januar 888 dem Hochstift den Besitz des Kloster35 für ewige 
Zeiten.?) Tuberis verlor nun seine Selbstständigkeit, seine Besiß- 
ungen und grundherrlichen Rechte gingen an das Hochstift über, 
welches allerdings die Verpflichtung hatte, die Mönche zu unterhalten. 
E3 wurde nun fein Abt mehr gewählt, nur Prioren standen dem 
Konvente vor. Entgegen dem Geiste des Ordens wurde Tuberis 
ein Doppelkloster, neben dem Konvente der Mönche bestand, streng 
durch Klausur getrennt, ein solcher von Nonnen. 
1079 brannte das Kloster Tuberis ab. Wahrscheinlich stand 
dieses Ereignis mit dem Kriegszuge des Herzogs Welf im Zu- 
sjammenhange.*) Man benüßte nun den Anlaß das Doppelkloster 
zu trennen. Für die männliche Abteilung wurden in Schuls und 
für die weibliche in Tuberis Bauten erstellt. Papst Gregor YU. 
mißbilligte die Doppelklöster, und es wurden infolgedessen viele ge- 
trennt, oder die eine Abteilung unterdrückt. Das Männerkloster in 
Schuls ließ Eberhard von Tarasp erbauen, sein Bruder Bischof 
Ulrich von Chur unterstüßte den Bau ebenfalls und machte Vergab- 
ungen an da3 neue Kloster.*) Eberhard und Bischof Ulrich waren 
treue Anhänger des Papstes Gregor YU. Die Kirche in Schuls 
wurde denn auch von Kardinal Gregor, Bischof von Sabina, einem 
Benediktiner eingeweiht, den Gregor VII. 1078 nach Deutschland 
jandte, um den Kaiser an das in Conossa gegebene Versprechen zu 
mahnen.*) Die Kirche in Tuberis weihte ein der Intrusus Norbert 
von Hohenwart im Jahre 1087.8) Während also das Frauenkloster 
1) Mohr, 1, S. 47. 
31. ec. S. 49. 
8) Siehe oben S. 159. 
9) Go3win-Schwißer S. 52. 
s) P. Wilhelm Sidler, Münster-Tuberis, S. 310. 
8) Archiv Münster. 
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