Von Bischof Hartbert bis Bischof Wido.
Der selige Benno starb 940 vor Vollendung des Klosterbaues.
Kaiser Otto 1. verlieh 947 dem neuen GotteShause freie Abt5wahl
und Reichzunmittelbarfeit, durch welch lehtere die Äbte zum Range
freier Reichsfürsten erhoben wurden.
Das Stift blühte in der Folge rasch empor und kam besonders
durch die am 14. September des Jahres 948 erfolgte wunderbare
Einweihung der hl. Kapelle in den Ruf einer Gnadenstätte.
Auf Eberhard (+ 958) folgte der gelehrte Thietland als Abt,
welcher das Werk seines Vorgängers fortsezte. Auf ihn folgte 964
Gregor, der aus einem der edelsten Geschlechter Englands stammte.
„Abt Gregor widmete sich vor allem dem Dienste Gottes und der
Förderung klösterlicher Zucht seine volle Aufmerkjamkeit. Der Chor-
gesang wurde nach dem Muster der berühmten St. Galler Schule
gepflegt, das Lob des Herrn und seiner Mutter Maria Tag und
Nacht gesungen. Der Abt selbst leuchtete, wie die Kaiser in ihren
Urkunden bezeugen, mit allen Tugenden geschmückt, als nachzu-
ahmendes Vorbild des Mönchslebens seinen Jüngern voran.“ Wahr-
scheinlich mit Zuhilfenahme älterer Statuten englischer Klöster ver-
faßte Gregor die sogenannten „Gewohnheiten“, d. h. Statuten, durch
welche insbesondere der Gottesdienst bis ins einzelste geregelt wurde.
Aus diesen Vorschriften geht hervor, daß Einsiedeln schon im 10.
Jahrhundert Laienbrüder und für die jungen Ordenskandidaten eine
Schule hatte.
E3 herrschte nun in Einsiedeln eine jo gute Ordnung und
genaue Befolgung der OrdenSregel, daß von diesem Kloster auch die
Reform anderer Stifte ausgehen konnte. Einsiedeln war berufen,
die Verbesserung des Ordenslebens in den süddeutschen und einigen
andern Klöstern an die Hand zu nehmen. Insbesondere war es
der hl. Wolfgang, welcher die Reform verbreitete. Dieser frühere
Domdekan in Trier, wurde um das Jahr 966 Mönch in Einsiedeln.
Später führte er als Bischof von RegenSburg (seit 972) im Kloster
St. Emmeram die „Gewohnheiten“ von Einsiedeln ein und wurde
so der Regenerator dieses Stiftes, das nun bald zu hoher Blüte
gelangte. Von St. Emmeram ging sodann die Reform einer großen
Reihe von andern Klöstern aus, in denen die „Gewohnheiten“ <on
Einsiedeln eingeführt wurden.
Der hl. Gebhard, Bischof von Konstanz, verordnete, daß die
Mönche des von ihm 983 bis 992 erbauten Klosters PeterShausen
St. Reter- und Baulskirxrche und wurde der erste Leutpriester der Insel und
der Umgebung auf beiden Seeufern.
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