Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Die Römer. 3 
Platz im Rheintale gewesen. Funde aus der Bronze- und Eisenzeit 
geben Zeugnis, daß hier bereits in sehr früher Periode eine mensch- 
liche Niederlassung sich vorfand. Dehli schreibt: 1) 
„Heber die Kulturzustände der Rätier wissen wir außerordent- 
lich wenig. Ihr Land war wohl bevölkert, sogar übervölkert, auch 
hatten sie feste Städte und Burgen auf felsigen Höhen. Von ihren 
politischen Einrichtungen ist nichts befannt, außer, daß sie in viele 
Gemeinwesen zerfielen, doch scheinen die verschiedenen Stämme der 
Rätier und Vindeliker untereinander in einem Bündnis gestanden 
zu sein.“ 
„Auf ihre Religion werfen die römischen Inschriften ein spär- 
liches Licht. Bei den Arusnates im Val Policella bei Verona gab 
es noch in der Kaiserzeit einen pontifex 8acxorum Reticorum, 
also einen offiziell anerkannten Kult rätischer Gottheiten, und aus 
dem gleichen Ort sind uns sonst nirgends vorkommende Götternamen, 
die wohl mit diesem Kult zusammenhängen, überliefert: Jupiter 
felvennis, Cuslanus, Jhamnagalle Sqnnagalle. Felvennis scheint 
der höchste Gott der Rätier gewesen und deShalb mit Jupiter ver- 
bunden worden zu sein.“ 
„Gleich den Kelten und Germanen hatten die Rätier ihre Seher 
und Wahrsager, die sie im Kriege mit sich führten.“ „Ihre Nahrungs- 
quellen waren Viehzucht und Raub. Die Alten schildern sie über- 
einstimmend als ein wildes tapferes Räubervolk, das mit seinen 
Nachbarn auf beständigem Kriegsfuß lebte und alle als Feinde be- 
handelte, die mit ihm nicht im Bündnis standen, als ein unbezähm- 
bares Geschlecht, das beständig die Streitaxt in der Hand hatte. Ihr 
Alpenland war die Hochburg, von der aus sie ihre Raubzüge nach 
allen Seiten unternahmen. Sie beunruhigten mit den Vindelifern 
zusammen die Sequaner, Helvetier, Bojer und Germanen unaufhör- 
li< mit ihren Einfällen, besonders aber hatte Italien davon zu 
leiden.“ 
Die Römer. 
„Die wiederholten Raubeinfälle der Vindeliker und Rätier in 
Italien und die Feindseligkeit, mit der sie die ihr Land durchwandernden 
DT. ce. S. 63. 
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