14. Von Bischof Hartbert bis Bischof Wido.
zweifelhaftes Zeugnis dafür, daß unser Bischof ein durchaus wür-
diger und verdienter Kirchenfürst gewesen.
In seinen lezten Lebensjahren treffen wir Bischof Ulrich noch
auf den Synoden von Mainz und Höchst, die beide vom Erz-
bischofe Aribo von Mainz einberufen und geleitet wurden. Die erstere
(Pfingsten 1023) stellte verschiedene Disziplinardekrete auf und sprach
sich gegen die inzestuose Ehe des Grafen Otto von Hammerstein mit
seiner Base Irmengard aus. Diese wandte sich darauf an den Papst
und wußte denselben gegen den Erzbischof einzunehmen. Darum
versammelte Aribo am 14. Mai 1024 wieder jeine Suffragane in
Höchst und diese suchten in einem Schreiben nach Rom den wahren
Sachverhalt darzutun. *)
Bald nach der leztern Synode starb Bischof Ulrich am 23. Au-
gust 1024. ?) Papst Benedikt VU. war ihm am 25. Februar und
Kaiser Heinrich am 13. Juli in die Ewigkeit vorangegangen.
Ulrich hatte mit schweren Zeiten zu kämpfen, Teurung und
Hungersnot suchten das Land heim. In diejen Nöten erwies sich
der Bischof als ein großer Wohltäter des Volkes, ex ließ täglich
hunderten von Armen Speise reichen, andern reichliche Almosen au3-
teilen. *)
Die von Bischof Hiltibald dem Domkapitel geschenkte Kirche
in Remüs zog er wieder an sich. *) Vielleicht tat er dies um neue
Mittel für seine Wohltätigkeit zu erhalten.
36. Hartmann [l.
Dieser war Mönch in Einsiedeln, wurde später Abt von Pfä-
fers und dann Bischof von Chur. *?) Sein Vater, Kerhart, schenkte
dem Stifte Einsiedeln die Kirche in Wagen und vier Huben daselbst.
Bischof Hartmann fügte neue Schenkungen an das Kloster in Wagen
und Eschenbach hinzu. Hartmann in seinen Annales Eremi nimmt
an, der Bischof habe dem Geschlechte der Plantair (Planaterra) an-
gehört, *) während Aegydius Tschudi ihn zu den Grafen von Kyburg
1) Hefele, l. c. IV, S. 446 u. Hirsch. l. c. I, S. 290.
2) Katalog Zlugi u. Chur- Tirol. Archiv. A. Fol. 11. Necrolog Cur. ad
23. Aug.
3) Chur-Tirol Archiv. 4. tf. 10 u. 11.
51. c.
5) Jahrb. für Schweiz. Gesch., Bd. 10, S. 345, 362; Geschichtsfr. Bd.
43, S. 110, 312 u. 415.
s) Die de Playtair oder Planaterra erscheinen wenigstens im 14. Jahrh.
al3 adeliges Geschlecht. Neocrol. Curiense ad 1. Febr. eto.
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