Von Bischof Hartbert bis Bischof Wido.
Soweit die Erzählung Ekfehards. Die von ihm erwähnte
Visitation scheint am 15. April 973 stattgefunden zu haben. *) Bi-
schof Hiltibald mag allerdings anwesend gewesen sein, Dagegen dürfen
wir den Inhalt seiner Rede mit Grund bezweifeln, da Ekfehard IV.
durchaus nicht unbedingten Glauben verdient. Derselbe hatte näm-
lich die Tendenz, die Uebungen des Stiftes St. Gallen zu seiner
Zeit durch fingierte Erzählungen aus der Vergangenheit gegenüber
den angestrebten Reformen zu verteidigen. ?)
Unter dem Bischofe Hiltibald entspann sich ein Streit mit dem
Grafen Arnold von Lenzburg als Schirmherrn des Stiftes
Schännis. Letterer behauptete nämlich, daß der Hof Zizer3, den
Otto 1. im Jahre 955 u. Otto Ul. 966 dem Bischofe Dartbert ge-
schenkt hatten, dem Kloster Schännis gehört habe und diesem wider-
rechtlich entrissen worden sei. Diese Rechtsfrage wurde im August
972 von Kaiser Otto 1. zu Konstanz entschieden. Nach genauer
Prüfung aller Ansprüche wurde Graf Arnold abgewiesen und der
Dvf Zizers neuerdings dem Dochstifte Chur zugesprochen. 3) Von
Kaiser Otto Ul. erhielt Hiltibald am 2. Jan. 976 die Bestätigung
des Tauschvertrag8, den Otto 1. und Bischof Dartbert geschlossen
hatten. *) Auch schenkte Otto Il. dem Vochstifte Chur am 5. Dezbr.
980 den Brücenzoll über die Maira zu Cläven samt dem Hüter
desselben und andern Leibeigenen. *) Otto Ul. sodann bestätigte am
20. Oktober 988 dem Bischofe Hiltibald alle frühern Schenkungen
an die Kirche von Chur, nahm dieselbe in seinen Schuß und Schirm
und erflärte fie samt ihren Angehörigen und Besizungen frei von
der Gerichtsbarfeit der Herzvge, Grafen und anderer weltlicher Richter.
Den Schirmvogt des Hochstiftes sollte der Bischof von sich aus und
nach Belieben wählen können. *)
Hiltibald sorgte mit unermüdlichem Eifer für das geistliche
Wohl der Diözese, wie für Verbesserung und Sicherstellung der
Verhältnisse seines Stiftes. Vor allem aber erbaute er jeine BiS-
tumsangehörigen durch einen heiligmäßigen Wandel. Dem Dom-
fapitel schenkte er die Kirche des hl. Florin zu Remüs jamt dem
*) Ekfehard verlegt sie in da38 Jahre 966, allein damal3 war Hilti-
bald noch nicht Bischof.
*) Meyer von Knonau, St. Gallische Geschicht8quellen 111, S. 479.
*) Mohr, 1, S. 91.
1. 0..S. 93.
Alc 6.97.
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