1 Von Bischof Hartbert bis Bischof Wido.
renburg. ) Die meisten Gebeine blieben in Remüs zurücf, und
Hartbert ließ sich die Ehrung derselben besonders angelegen jein.
Wenn es sich bei den Stiftungen Otto 1. darum handelte, die
Verehrung des hl. Florin ausgedehnter und feierlicher zu gestalten,
jo sollte dies wohl durch Einrichtung des Chordienstes und hin-
reichende Besorgung der Wallfahrt geschehen. Es scheint, daß Hart-
bert in Remüs ein Kloster gründete, für welches die kaiserlichen
Vergabungen gemacht wurden. Wenn in Koblenz und Schönau
Stifte dem hl. Florin gewidmet wurden, so scheint in Remüs das
Nämliche geschehen zu sein. Damit stimmt überein, daß Vartbert
in der erwähnten Urkunde vom 15. Jan. 948 *) Abt genannt wird.
Später soll in Remüs ein Chorherrenstift bestanden haben. *) In
ein solches hatte sich vielleicht später das von Hartbert gestiftete
Kloster verwandelt. Daß die Kirche von Remüs hervorragend war,
bezeugt die Tatsache, daß sie später „Basilica“ genannt wird. *)
Herzog Hermann 1. von Schwaben und seine Gemahlin Regin-
linde sind die größten Gönner und Wohltäter des Klosters Einsie-
deln, eigentliche Mitstifter desfelben. Im März 937 ließ nun der
Herzog durch Hartbert zwei Rippen der hl. Felix und Regula nach
Einsiedeln bringen, *) die ihm in Zürich gegeben worden waren.
Dieser Hartbert ist wohl sicher der Kaplan des Herzogs, der spätere
Bischof von Chur.
Nach dem Tode des Bischofs Waldo wurde Hartbert als Dessen
Nachfolger berufen. Die bischöfliche Weihe empfing er von den Bi-
jchöfen Erfenbald von Straßburg und dem hl. Ulrich von Augsburg. *)
Hatte er schon wiederholt die Huld Ottos 1. erfahren, da er noch der
Kirche von Remüs vorstand, so trat er nach Besteigung des bischöf-
lichen Stuhles in noch viel nähere Beziehungen zu dem großen
Kaiser. Hartbert war als Bischof ein steter Freund, treuer Ratgeber
und oftmaliger Begleiter Ottos. Auf den Römerzügen und bei
1) Siehe oben S. 79.
2) Diese ist in Frankfurt ausgestellt und „Hartbertus Abbas“ erscheint
al3 Zeuge. M. 6. ürf. 1, S. 168.
3 Mimeier Gotte3häuser. 1, S. 127.
Lt
5) E. A. Stückelberg, Gesch. der Rel. in d. Schw. Reg. 58. P. Odilo
Ringholz, Gesch. des Stiftes Einsiedeln. 1, 35.
s) M. G. geript. XII, p. 323. Nach W. Zimmern wurde Hartbert
von Otto 1. zum Bischofe ernannt.
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