Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Vom Bischof Gerbrath bis Bischof Hartbert. ( 
Rate zog, schenkte auf Bitten desjelben im Jahre 882 den Ort mit 
Gütern zu Rötis und Rankweil dem Stifte St. Gallen, unter der 
Bedingung, daß leßteres zu St. Viktorsberg ein Hospiz für 12 Pil- 
ger unterhalte. Die- 
je3 Hospiz sollte vor- 
züglich schottländi- 
schen Pilgern vffen 
stehen, welche da- 
mal3, besonders auf 
ihren Reisen nach 
Rom, durch unsere 
Gegenden kamen. 
Der hl. Eusebius 
wirkte durch seine 
Predigten und sein 
Beispiel in segen8- 
reichster Weise auf 
das Volk ein und 
stand bei demselben 
in höchstem Ansehen. 
Die Legende erzählt 
von ihm, daß er sich 
besonders auch durch 
seine Prophetengabe 
ausgezeichnet habe. 
Sein unermüdlicher Kirche in Müstail. 
Bekehrungzeifer ver- (Aus Zemp und Durrer, das Kloster Münster.) 
schaffte ihm endlich die Martyrkrone. Als eines Abends der fromme 
Greis von einem Kirchlein, wo heute der Weiler Brederis liegt, 
zurückfehrend an einem Hügel zum Ausruhen sich niedersehte und 
einschlief, hieben ihm Bauern, welche über seine Mahnungen auf- 
gebracht waren, mit einer Sense das Haupt ab. Sein Leichnam 
wurde von den Brüdern unter tiefer Trauer im Kloster beigesekt. *) 
Dies geschah im Jahre 384. 
Nach Ratpert hatte Eusebius 50, nach Ekkehart 30 Jahre auf 
Viktor3berg gelebt. Vielleicht lassen sich beide Angaben durch die 
Annahme vereinigen, daß der Heilige zuerst 20 Jahre in St. Gallen 
1) Die Ueberreste des Heiligen wurden auf St. Viktorsberg stets be- 
sonders verehrt. Im Zahre 1786 übertrug man sie in die Stiftskir<e 
St. Gallen. 
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