Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Gerbrath bis Bischof Hartbert. 
Gutem sein konnte, sie mag indessen vielleicht einige Entschuldigung 
in der damaligen finanziellen Notlage des Dochstiftes finden. 
König Heinrich 1. schenkte diesem Bischofe auf einem Reichs8- 
tage zu Worms am 3. November 926 auf LebenSzeit den Hof 
Almens8 mit der Bedingung, daß dieser nach dem Tode Waldos den 
beiden Klöstern Cazis und Wapetines (Müstail) zu gleichen Teilen 
zufalle. ?) 
Auch König Otto 1. wandte Waldo seine Huld zu. Der Bischof 
hatte ihm die Verluste geschildert, welche die Kirche von Chur in 
Folge der Raubzüge der Sarazenen erlitten. Als Ersatz schenkte 
Otto zu Quedlinburg am 8. April 940 die Kirche zu Bludenz im 
Drusustale und die St. Martinskirhe zu Schams. Die erstere 
sollte beim BisStum verbleiben, letztere aber nach dem Absterben 
Waldos dem Kloster Cazis zukommen. *) 
Bischof Waldo übergab die Kirche St. Laurenz zu Bludenz 
dem Domkapitel und schenkte demselben ferner noch die Kirchen St. 
Michael zu Schlins in Walgau und St. Martin in Bürs (Piure) 
samt seinen Besizungen an diesen Orten, sowie eine Kapelle St. 
Maxia. *) 
Waldo starb im Jahre 949 *) und wurde am 17. Mai bestattet. *) 
Während der Regierung der erwähnten fünf Bischöfe vermehr- 
ten sich allerdings die Besizungen des Hochstiftes und zwar besonders 
durch die Schenkungen der Könige, welche schon jekt in den geistlichen 
Stiften den erstarkenden Herzogtümern ein Gegengewicht zu geben 
bemüht waren. Die Stellung der Bischöfe war zu dieser Zeit eine 
jehr angesehene. Als im Jahre 920 Bischof Waldo vor dem Gericht 
zu Rankweil erschien, da wiesen Rang und Ansehen ihm den Plat 
an der Seite des alemannischen Herzogs an. 
Andererseits aber hatte das Bistum auch viele Schädigungen 
zu beklagen. Wir haben ja gesehen, wie das Kloster Tuberis und 
jeine Güter, kaum dem Bischofe geschenkt, diesem wieder entrissen 
wurden, und wie Bischof Diotolf beim Könige ernstlich Klage führen 
!) Mohr, 1, S. 61. 
2) Mohr, 1, S. 66. 
8) Necrol. Curiense. 
:) Mon. Germ. Seript. I, pag. 78 u. 620. 
5) Necrol. Cur. Konrad Lütolf nimmt an, Bischof Walido sei identisch 
mit Balther, dem Verfasser der vita 8. Fridolini. Siehe oben S. 67. 
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