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Mit niemals wankender Tapferkeit kämpfte er in zahllosen
Gefechten, so schon früh in den Türkenkriegen des Kaisers Joseph,
ferner in den Niederlanden, in Italien und in Deutschland. "In
der vielberufenen Dreikaiserschlacht zu Austerlit (2. Dez. 1805
befehligte er die Cavallerie und deckte den Rückzug der Ver
bündeten ; mitten im dichtesten Kugelregen waren ihm drei Pferde
unter dem Leibe erschossen worden ; bei den Friedensverhandlungen,
die der unglücklichen Schlacht folgten, bethätigte er sich als Unter-
händler und unterzeichnete den Preßburger Frieden Namens
des Kaisers.
Im Kriegsjahre 1809 ermöglichte Fürst Johann durch die
Einnahme von Regensburg dem Erzherzoge Carl nach der Schlacht
bei E>mühl die Ueberführung der Armee auf das linke Donauufer ;
in den Schlachten bei Aspern, Wagram und Znaim zeichnete ex
sich durch beispiellose Kühnheit und Unerschro>kenheit aus. Schon
während des zweitägigen Kampfgewühles bei Aspern (21. und 22.
Mai) stürzten 5 Pferde tödtlich getroffen unter seinem Leibe zu-
sammen; als ** am 5. Juli während eines der Schlacht von
Wagram voraue**7angenen Gefechtes gestreckten Galopps daher-
sprengte, wurde sein Pferd durch eine Kanonenkugel niedergerissen ;
ähnlich erging es am 6. Juli; der Fürst aber war in allen diesen
Fällen wie durch ein Wunder dem Tode entgangen.
Nach der Schlacht bei Znaim legte Erzherzog Carl den
Oberbef-" : nieder, der nun dem Fürsten Johann übertragen wurde;
diesem fiel aber nur mehr die Aufgabe zu, mit Napoleon wegen des
Friedens zu unterhandeln, der dann am 14. Oktober 1809 zu Schön-
brunn abgeschlossen wurde; hierauf trat der Fürst von seiner Stelle
zurück, um sich fortab ganz den Geschäften des Friedens zu widmen.
Bald nach dem Regierungsantritte des Fürsten Johann
erfuhr das Fürstenthum durch die 1806 erfolgte Gründung des
„Rheinvundes“, welche den Kaiser Franz “. zur Niederlegung
der deutschen Kaiserkrone veranlaßte, eine Veränderung seiner
staatsre<>“' ichen Stellung: loögelöst von dem bis-
herigen Reichsverbande, wurde es, gleich den anderen
süddeutschen Staaten, welche Napoleon im „Rheinbunde“ vereinigt
hatte, en souveräner Staat. Der Anschluß Liechtensteins
an diesen Staatenbund wurde ohne Mitwirkung des Fürsten Johann,
der bei den betreffenden Verhandlungen nicht vertreten war, vollzogen.