verwundet wurde und 1704 auf dem Felde der Ehre als Feld-
marschall-Lieutenant in Piemont fiel.
Fürst Joseph Wenzel (gewöhnlich nur Fürst Wenzel ge- Wenzel
nannt), welcher 1896 geboren wurde und seit 1718 mit Anna 1712-1718
Maria Prinzessin von Liechtenstein, der Tochter seines Oheims, ap
des mehrgedachten Fürsten Anton Florian vermählt war, hatte,
wie wir oben gehört haben, die Herrschaften Vaduz und Schellen-
berg schon von 1712--1718 innegehabt, jie aber gegen Rumburg
an den Fürsten Anton Florian vertauscht und war auch von
1721 - 1745 zum Fürstenthum Liechtenstein dadurch neuerdings
in engere Beziehung getreten, daß er für den zur Regierung
berufenen Fürsten Johann Carl bis zu dessen Großjährigkeit die
Vormundschaft geführt hatte.
Er war in jeder Hinsicht eine der hervorragendsten Er-
scheinungen seines Zeitalters, hochgepriesen und berühmt als Kriegs-
held, wie als Staatsmann. Unter Prinz Eugen von Savoyen
focht er in früher Jugend mit Auszeichnung im spanischen Erb-
folgekriege, dann im Kriege gegen die Türken und später im Kriege
gegen Frankreich, ebenso nahm er in ruhmvoller Weise 1742 am
ersten schlesischen Kriege theil ; 1746 errang er als Feldmarschall
bei Piacenza einen glänzenden Sieg über die vereinigten Spanier
und Franzosen ; wiederholt wurde er mit schwierigen diplomatischen
Missionen betraut, so wurde er unter anderem 1735 als Bot-
schafter an den preußischen Hof entsendet, wo er mit Friedrich
dem Großen, dem damaligen Kronprinzen von Preußen in freund-
schaftliche Beziehungen kam, und vertrat 1737 Oesterreich am
französischen Hofe.
Um das österreichische Geschüßwesen, das er als dessen Ge-
neraldirektor gründlich reorganijierte, erwarb er sich unvergeßliche
Verdienste und verwendete aus seinem eigenen Vermögen bedeutende
Summen, um dasselbe zu verbessern.
In hochherziger Gesinnung förderte er Kunst und Künstler
und übte im großen Stile Akte der Wohlthätigkeit, wovon auch
sein Testament Zeugnis gibt.
Als sichtbares Zeichen besonderer Anerkennung der hervor-
ragenden Thätigkeit des Fürsten Wenzel verlieh ihm und allen
fünftigen Regierern des fürstlichen Hauses Kaiser Franz [. durch
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