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sind die festeste Stüße Oesterreichs in der bedrängtesten Zeit
gewesen, als Ferdinand Il. in der eigenen Burg zu
Wien belagert war, die Krone von Ungern und Böhmen
bereits auf anderer Gegenkönige Haupt , unter den profke-
stantischen Ständen die Jdeen von Wahlfreiheit , Selbst-
hilfe , Conförderation mit fremden Mächten , im glühend-
sten Umschwung, als von Enkthronung Ferdinands und
Einsperrung in ein Kloster die Rede ging! Diese drei
Brüder sind wieder zum Glauben der Väter zurüge-
kehrt, von dem die Liechtensteine nur in einer einzi-
gen Generation gewichen, denn nur ihr Großvater Georg
Hartmann, und ihr Vater Hartmann hielten sich zur
Augsburgischen Confession.
A. Karl, erster Reichsfürst und Regierer
des Hauses von und zu Liechtenstein, ältester
Sohn des Hartmann's Freiherrn von Liechtenstein,
und der Mariana Reichsgräfin von Ortenburg, wur-
de im Jahre 1569 geboren. Von Jugend an widmete er
sic) den Kriegsdiensten, und ward bereits im Jahre 1596
von Kaiser Rudolph UU, zum Kammerherrn ernannt. Früh-
zeitig schon kämpfte er mit solher Auszeichnung gegen die
Türken, daß er in seinem 35. Jahre zum Generalen ernännt
wurde. In dieser Eigenschaft agirte er mit seinem Corps in
Ungern wider den Boczkay und seine Anhänger, die von
den Türken eifrigst unterstüßt wurden , seßte nicht nur ih-
rem verheerenden Vordringen ein unabweisliches Ziel, son-
dern zwang solche durch das GlüE seiner siegreichen Waffen
den 9. November 1606 zum Frieden , wel<hen er dann
s-