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Die drei andern Brüder, Georg, Heinrich und
Christop h stifteten ein jeder eine besondere Li-
nie, von denen aber die zwei jüngern schon längst wie-
der erloschen sind. = Der deutlicheren Uebersicht wegen,
werden von diesen Linien .im Folgenden zuerst die be-
reits vorlängst eingegangenen jüngeren, und
zuleßt die no<h einzig im hohen Range blü-
hende souverain fürstliche Linie, besonders
dargestellt.
Die Linie Heinrichs V. oder, die mittlere,
Heinrich V., der dritte Sohn Georgs IV., mit dem
Beinamen «der Lahme,“ oder „der Hinkende“ von
seinen schweren Wunden am Fuße deßhalb so genannt, grün-
dete einen eigenen Nebenzweig in Steyermark. Zuerst war
er des jungen Herzogs von Oesterreich Ladislaus (Po st-
humus), und Königs von Ungern Feldhauptmann , als
aber dieser junge Fürst im Jahre 1457 so schnell verblich ,
und Mathias Corvinus, ein Sohn des Gubernators
Johann Hunyady Corvin, in demselben Jahre Kd-
nig von Ungern wurde, ward er von demselben seiner glänzen-
den Eigenschaften wegen zum Landeshauptmann in Mähren
ernannt. Schon in seiner ersten Eigenschaft zeigte er sich als
ein großer Gegner Friedrichs IV., er nahmihm sogar
die Stadt Steyer mit gewaltiger Hand hinweg, während
sein Vetter Nikolaus, von der steyerischen Linie der
Liechtensteine, der wärmste Anhänger Kaiser Fried-
richswar. Er war es auch, der von seinen Burgen, Stey er