Volltext: Darstellung der souverainen Fürsten von und zu Liechtenstein

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dem argwöhnischen, gewaltthätigen, halbverrükten Fürsten 
gewohnt war. Dafür zog auc; Johann von Liehten- 
stein häufig nach Prag, und hielt sich bei dem Kaiser auf. 
Bei einer Heimkehr von seinem Lieblingsschlosse Bettlern 
nach Prag im Mai 1394 wurde Wenzel von seinem Bru- 
der Sigmund und seinen Vettern gefangen genommen), 
und von Böhmen hinweg nach Oberösterreich in das den 
Rittern von Starhemberg gehörige Schloß Wildberg 
zur Haft geseßt. Darüber ist ein Brief vom Kaiser Wenze l 
an Johann vorhanden vom St. Niklastag 1394, worin 
er ansuchte , ihn aus dem Gefängniß zu befreien, in welches 
ihn Herzog Alb recht gesperrt. In welcher Weise Johann 
bei dieser eben so unvermutheten Gefangennehmung als Los- 
lassung Wenzels mitgewirkt ? darüber schwebt ein wohl 
schwerlich jemals ganz aufzuhellendes Dunkel. Im Ganzen 
heißt es: Herzog Albrecht habe nur den Schein retten 
und die Thäter bestrafen wollen, obwohl er die That ge- 
liebt; den Johann von Liechtenstein habe aber diese 
Zweideutigkeit genöthigt, na>t und bar mit der Wahrheit 
ans Licht zu treten! Genug: man bemächtigte sich seiner 
Person und warf ihn ohne Rüsicht auf sein hohes Alter, 
ohne Urtheil und Recht in ein hartes Gefängniß. 
Seine Macht und sein Glü& waren den Meisten ein Ge- 
genstand des Neides , sein hoher Sinn und Ton aber, der 
des Hassesz daher sein tiefer Fall ein Gegenstand der rohen 
Schadenfreude gewesen ist. Sein Bruder Hartneid 
und seine Neffen theilten sein Los. Im Jänner 1395 wurde 
„war Joh ann auf unablässige Verwendung des Burggrafen
	        

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