Volltext: Darstellung der souverainen Fürsten von und zu Liechtenstein

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Auch war er auf dem Turnier zu Friesach mit Herzog 
Leopold dem Glorreichen, und einer großen Zahl des 
Adels. Darauf ritt er auf das Turnier zu Kibenz, zu Triest, 
zu Brixen in Tirol, wo ihm Udalsc<alk von Boken 
in einem Tyost (Lanzenkampf) einen Finger brach. Sechzig 
Tage war Ulrich zu Rom, auch in der Charwoche und 
Ostertagen. =- Als man der Liebe-Ulrich's hinterbracht , 
er habe um sie einen Finger verloren, nannte sie den Boten 
einen Lügner. Das wurmte Ulrichen gewaltig: er sekte 
ein Messer auf den gebrochenen Finger, und zwang seinen 
Freund Ulrich von Hasendorf, ihm denselben abzu- 
schlagen. Darauf dichtete er sein zweites Miene - Büchlein, 
ließ es in grünen Sammet binden, und legte den Finger 
dazu , zwischen zwei goldene Bretklein , durch einen Gold- 
sc<mid gar künstlich gearbeitet. Dann verlebte Ulrich in 
tiefer Stille einen Winter zu Venedig , ließ sich 'Frauenklei- 
der machen, von Gold , Silber und Perlen durc<wirkt , hun- 
dert silberweiße Speere, und Alles war schneeweiß, was 
er als Königin Venus ,-durch die Lande fahrend , oder was 
seine Knappen , oder seine prächtig gezierten Rosse trugen, 
Zu dieser höchst seltsamen Fahrt erließ“ er folgende Auf- 
forderung : 
»„Die werthe Königin Venus, Göttin über die Minne, 
entbietet allen den Rittern, die zu Lamparten und zu Friaul, 
und zu Kärnthen und zu Steyer , und zu Oesterreich und zu 
Böhmen gesessen sind, ihre Huld und ihren Gruß, und thut 
ihnen kund ,. daß sie um ihre Liebe zu ihnen fahren will, 
und will sie lehren , mit wie gethanenen Dingen sie werthen
	        

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